Gepflügt wird nicht nur im Frühjahr, sondern auch jetzt im Herbst, und früher war das ein Knochenjob. Es ist also kein Wunder, dass ein „Ploughman's Lunch“, ein „Mittagessen des Pflügers“, nicht gerade zu den Diätgerichten zählt. Ploughman's Lunch steht in Großbritannien in fast jedem Pub auf der Karte und schmeckt richtig gut, vor allem draußen in der Sonne gegessen beim vielleicht letzten Picknick des Jahres.
Die Zutaten des rustikalen Gerichts sind festgelegt, aber wenn man sie abwandelt, kommt nicht die Polizei. Basis ist ein ordentliches Stück Käse, meistens Cheddar und meistens in einer Größenordnung, die eigentlich für eine vierköpfige Familie reicht. Dazu knuspriges Brot, und zwar weißes, und Butter. Außerdem gehören unbedingt eingelegte Zwiebeln („pickled onions“) dazu sowie Chutney. Wer will, packt noch ein paar Radieschen oder Frühlingszwiebeln auf den Teller. Auch gekochter Schinken oder hartgekochtes Ei wird manchmal dazu gereicht, ist aber eigentlich fehl am Platze und gehört eher in einen Chef-Salat.
Neulich waren wir in Yorkshire auf einem Afternoon Tea eingeladen, und unter den Sandwiches beeindruckten uns putzige „Mini-Ploughmen“, wie die Gastgeberin sie nannte: dreieckige Weißbrotscheiben, belegt mit Käse, Chutney und in Scheiben geschnittenen „pickled onions“, garniert mit Petersiliensträußen. Dazu gab es natürlich Tee, aber eigentlich ist der ideale Partner eines Ploughman's Lunch das Bier. Cheers! Auf einen goldenen Herbst!
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