Es wird langsam Zeit, über Fußball zu sprechen.
Angeblich ist dieser schöne Sport ja auf den Britischen Inseln erfunden worden, wobei sich die Engländer und die Schotten um die Urheberrechte streiten. Eine frühe Erwähnung stammt jedenfalls aus Schottland, leider gleich in negativem Kontext, denn König James I. „forbiddes“ 1424 das Spielen von „fut ball“. Warum er es verbot, wissen wir nicht, aber vermutlich war es zu gewalttätig. Und das damals, als das Wort Hooligan noch nicht erfunden war!
Heute gelten ja strengere Regeln, und es rennen auch nicht mehr 300 Leute hinter einem Ball her wie damals. Aber wieso heißt „football“, der Lieblingssport der Briten, eigentlich so? Womöglich, weil mit dem Fuß gespielt wird? Aber nein! Es scheint eher so zu sein, dass es ursprünglich einfach ein Spiel „zu Fuß“ (und nicht zu Pferd) war. Nur so lässt sich erklären, dass auch „American Football“ diesen Namen tragen darf, obwohl man die ganze Zeit „Handspiel, Handspiel!“ rufen möchte. Rugby gilt zudem als „football“ im weiteren Sinne, und die Australier gebrauchen das Wort inflationär für eine ganze Reihe von Sportarten.
Der offizielle Begriff für Fußball, wie wir ihn verstehen, ist „association football“, also Vereinsfußball, und aus diesem Konstrukt stammt auch das Wort „soccer“. Es ist in Großbritannien aber unbeliebt, weil es als abwertend verstanden wird. Denn die Amerikaner sagen ja „soccer“ und meinen damit Kinderkram, im Gegensatz zu ihrem einzig wahren „football“.
Sicher wissen Sie, dass „football“ sich in eine Reihe anderer Sprachen geschlichen hat, zum Beispiel als „le foot“ ins Französische oder „futbol“ ins Spanische. Aber – zur Freude der Sprachpuristen – ausnahmsweise nicht ins Deutsche! Im Gegenteil. „Foosball“, eindeutig deutschen Ursprungs und bloß lautmalerisch umgeschrieben, ist ein gängiger Ausdruck in Amerika. Er bezeichnet Tischfußball. Oder, auf gut Deutsch: Kicker.
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