... when she's gone. So heißt ein bekannter (und sehr schöner) Song von Billy Withers. Sonnenschein hatten wir ja reichlich in letzter Zeit, also muss "sie" wohl zu Hause sein, nicht wahr? Aber darüber wollten wir gar nicht spekulieren, sondern uns das "ain't" angucken. Wenn man sich Songtexte, seien sie aus Großbritannien oder aus Amerika, mal genauer anhört, wird man feststellen, dass "ain´t" dort die gängige Form der Verneinung ist.
- "Ain't nobody white can sing the blues",
- "Ain't no other man but you”,
- "You ain't seen nothing yet” und so weiter und so fort.
Das eigentümliche Wörtchen steht je nach Kontext für "is not” oder "are not” oder "has not" oder "have not".
Fast immer kommt "ain't" mit einer doppelten Verneinung daher, was ja eigentlich eine Bejahung wäre ... aber hier ist wirklich ein Nein gemeint, ein deutliches sogar. Auf Hoch-Englisch müssten die oben genannten Textzeilen heißen
- "there is no sunshine",
- "there is nobody white who can sing the blues" (etwas holprig!),
- "there is no other man but you" und
- "you have not seen anything yet”.
Sehr beliebt ist auch die Kombination mit "gonna”, einer schlampig gesprochen Variante des Futurs "going to”:
- "The sun ain't gonna shine anymore" oder
- "Love ain't gonna wait for you" sind zwei Liedtitel.
Aber reden die Leute auch im wirklichen Leben so? In Großbritannien ist uns "ain't" bisher selten begegnet, nur ein einziges Mal hatten wir es in Newcastle mit einer Clique obercooler Jungs zu tun, die sich als Rapper verstanden und auch so sprachen (aber ansonsten ganz lieb waren). Aber die waren eben auch amerikanisch orientiert oder versuchten es zumindest. Dass wir "ain't" ansonsten kaum zu hören bekommen, liegt sicher nicht daran, dass wir uns nur in illustren Kreisen bewegen, mehr an der allgemeinen Höflichkeit. So redet man eigentlich nicht, schon gar nicht im Umgang mit Ausländern. Und im geschriebenen Englisch ist "ain't", ganz klar, ein "don't".
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