Stephen Fry, britisches Allroundtalent, ist mal wieder Vorreiter: Der Komödiant und Schriftsteller spricht auf seiner Wikipedia-Seite (bisher leider nur auf der englischsprachigen) einen neun Sekunden langen Satz. Er sagt nichts Bedeutendes, nur, wie er heißt, dass er in London geboren wurde und seit 1981 in der Unterhaltungsbranche arbeitet. Aber er ist der erste in einem neuen Projekt, das die Einträge in Wikipedia um eine akustische Information ergänzt.
Ziel ist es, ein Archiv der Stimmen bekannter Menschen anzulegen. Dabei sollen sie stets auch ihren Namen sagen, damit die Nutzer und die Nachwelt wissen, wie der ausgesprochen wird. Bei Fry kein großes Problem, aber Sean Connery oder Ian McEwan werden ganz oft falsch genannt, um nur einige zu nennen (solange noch der Link auf ihren Wikipedia-Einträgen fehlt: Sean spricht sich ungefähr „Schohn“, Ian mit I-Laut, nicht mit Ei, und beides kommt von John, Johannes).
Es ist erfreulich, dass ausgerechnet Mr. Fry als erster spricht. Denn er hat eine ausgesprochen wohlklingende Stimme und einen Zungenschlag, wie man ihn nur an feinen Unis wie Cambridge erwirbt. Das täuscht ein wenig darüber hinweg, dass er eine schwierige Jugend hatte und mit 17 sogar mal im Gefängnis saß; nur drei Monate und wegen eines kleineren Vergehens, aber immerhin. Wie man sieht, sind Jugendsünden nicht unbedingt der direkte Weg in den Abgrund. Es gibt kaum einen erfolgreicheren und vielseitigeren Kulturschaffenden als Mr. Fry.
Hier können Sie den kurzen Satz hören: http://en.wikipedia.org/wiki/Stephen_Fry
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