Man nennt sie die falschen Freunde: Wörter, die im Englischen fast genauso klingen wie im Deutschen, aber etwas anderes heißen. Manchmal sind die Bedeutungen wenigstens irgendwie verwandt, wie bei „sensible“ (vernünftig) und „sensibel“. Manchmal aber auch nicht, Beispiel „mist“… bei uns ja eher negativ bis anrüchig besetzt, im Englischen ein poetischer Ausdruck für „Hauch“ oder „Nebel“ und daher auch beliebt als Parfumname. Das kann zu Missverständnissen führen.
So geschehen bei einem Gartenfest im Rheinland, zu dem auch englische Freunde angereist waren. Der Gastgeber hatte, was ja völlig in Ordnung ist, für die vielen Gäste Wein „im Pappkarton“ gekauft – je eine Fünf-Liter-Box in Weiß und in Rot. Der Inhalt schmeckte ganz ordentlich, die englischen Freunde bestaunten aber ausgiebig die Schachteln, auf denen (neben der Sortenbezeichnung) „köstlicher Wein“ zu lesen stand. Im Gespräch stellte sich dann heraus, dass sie „köstlich“ mit „costly“ (also: teuer) gleichgesetzt hatten und sich erstens darüber wunderten, dass das jemand auf sein Produkt draufschreibt, und dass zweitens Wein im Pappkarton so besonders kostspielig sein sollte. Bei ein paar Gläschen wurde das dann geklärt.
Zwei falsche Freunde tauchen übrigens besonders häufig auf: „actual“, das in der englischen Sprache „wirklich“ oder „tatsächlich“ bedeutet und nicht etwa „aktuell“ – Letzeres heißt „current“. Und „rent“. Das heißt „Miete“, nicht „Rente“. Eine Rente ist „a pension“. Wer also mit Briten über die aktuelle Rentenentwicklung diskutieren möchte, die hüben wie drüben allerdings eher unerfreulich ist, der muss aufpassen. Aber „tatsächliche Mieten“ sind ja auch ein spannendes Thema.
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