„Strawberries and cream“, Erdbeeren mit Sahne, sind das klassische Wimbledon-Gericht. Ungefähr 142.000 Portionen gehen während des weltberühmten sommerlichen Tennisturniers über die Theken, meldet der Veranstalter, der All England Lawn Tennis and Croquet Club. Jeden Morgen um 5:30 Uhr werden die Erdbeeren frisch aus Kent angeliefert, gewaschen, vom Stielansatz befreit und in Schälchen verpackt. Sie müssen englisch sein, nicht etwa Importware, und die Sahne ist grundsätzlich flüssig.
Während die Spieler auf dem Rasen um den Sieg kämpfen, stellen sich die Gastronomen auf dem Sportgelände ihrer eigenen Herausforderung – alle Hungrigen und Durstigen zufriedenzustellen. Was trinkt der Wimbledon-Besucher am allerliebsten? Tee (und Kaffee) natürlich und Wasser, aber auch Pimm's – britischer geht's nicht. 230.000 Gläser dieses sommerlichen Mixgetränks aus Pimm's No. 1 Cup, Limonade, Früchten, Gurke und Minze werden während des Sportevents ausgeschenkt. Auch Champagner findet viele Abnehmer, schließlich ist Wimbledon ein besonderes Ereignis, und „bubbly“ oder „fizz“, so die gängigen Kosenamen, passt natürlich besonders gut zu Erdbeeren. 28.000 Flaschen Champagner sind die jährliche Verkaufsbilanz.
Der Mensch lebt nicht von Erdbeeren allein. 190.000 Sandwiches, 60.000 Portionen Eis, 32.000 Portionen Fish'n'Chips und 12.000 Kilo Lachs – all dies wird während der zwei Wimbledon-Wochen konsumiert, dazu noch Kuchen, Gegrilltes, Pizza: Die Angaben sind Durchschnittswerte aus den vergangenen Jahren. Die Spieler greifen häufig zu Bananen, um ihren Blutzucker stabil zu halten; sie kommen auf 15.000 Stück pro Spielsaison!
Die Preise in Wimbledon sind nicht ganz niedrig, und an manchen Ständen muss man lange anstehen. Aber das nehmen die Briten sportlich! Immerhin haben sie es überhaupt geschafft, ein Ticket für Wimbledon zu ergattern.
Leserbriefe (1)
Gabriel Lauchard
am 18.07.2016