Im Freien Essbares sammeln – das hat etwas Urwüchsiges und macht Spaß, vor allem, wenn es von Erfolg gekrönt ist und ein Eimerchen Beeren oder ein Beutel Nüsse zusammenkommt. Vielleicht erinnert es uns an die Anfänge unserer Menschheits-Geschichte, wer weiß? Jetzt beginnt die Zeit, in der die Natur besonders freigebig ist und dazu noch – mit etwas Glück – das passende goldene Sonnenlicht spendiert. In Großbritannien heißt das Zusammensuchen von Essbarem „foraging“, eigentlich ein Begriff aus der Tierwelt, und ist seit ein paar Jahren wieder groß in Mode. Vielerorts werden Führungen und Kurse angeboten, sogar in London!
Köstliche echte Blaubeeren wachsen leider nicht überall, aber Brombeeren sind anspruchslos, finden sich am Bahndamm, mitten im Wald, in manchem Park oder in der eigenen Gartenhecke. Notfalls kann man sie natürlich auch kaufen, um unseren „baked blackberry pudding“ zu bereiten:
- Dafür den Ofen auf 190 Grad vorheizen, 250 Gramm Brombeeren waschen und trockentupfen.
- Mit drei Esslöffeln Brombeerkonfitüre vermischen.
- Eine feuerfeste Form mit Butter ausstreichen, die Beeren darin verteilen.
- 175 Gramm Butter mit 65 Gramm Zucker (oder Rohrzucker) schaumig rühren, drei Eier nach und nach unterrühren.
- 150 Gramm gemahlene Mandeln oder Nüsse und 65 Gramm Mehl unterheben.
- Über das Obst streichen und alles etwa 40 Minuten goldbraun backen.
Dazu schmeckt Clotted Cream oder Schlagsahne, Vanilleeis oder Vanillesauce, oder auch eine Kombination.
PS. Wir haben länger nichts vom Fuchsbandwurm gehört, der in den 1990ern halb Deutschland in Panik versetzte. Wer ganz sicher gehen will, pflückt nur Beeren, die nicht über dem Boden hängen. Fliegende Füchse sind in Europa unüblich.
PPS. Dass wir in größerem Stil nur Früchte und Nüsse ernten, die keinem gehören, versteht sich. Alles andere ist Mundraub und weder bei uns noch in Großbritannien gern gesehen.
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