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Die feine englische Art

Ei, Ei: Kleines Frühstücksbrevier

Ei, Ei: Kleines Frühstücksbrevier

Aus Hühnereiern lässt sich vieles zubereiten: gekochtes Ei, Rührei, Spiegelei, pochiertes Ei und gebackene Eier.

In vielen britischen Mittelklasse-Hotels gibt es das Frühstück ja vom Büffet, aber im Bed & Breakfast (und auch in etwas teureren Hotels) wird es häufig am Tisch serviert. Und dann ist die Frage, welche Eierspeise soll es denn sein? Die Auswahl ist ja ziemlich groß, trotzdem bekam eine Mitreisende neulich in Newcastle nicht das, was sie wollte.

Das gekochte Ei

Sie hätte gern ein gekochtes Ei gehabt (was in England zum Frühstück übrigens eher unüblich ist) und bestellte „cooked egg“. Was dann kam, war Rührei … der Koch wusste mit der Bestellung offenbar nichts anzufangen und griff, da er „cooked“ als „gegart“ verstand, zur Pfanne. Ein gekochtes Ei heißt nämlich „a boiled egg“, in Wasser kochen ist immer „to boil“. Möchte man es weich, bestellt man „a soft boiled egg“ oder andernfalls „a hard boiled egg“. In England isst man gekochte Eier eher abends mit „soldiers“, das ist in Streifen geschnittener Toast. Zum Dippen.

Das Rührei

Hätte die Mitreisende das Rührei nicht bloß gekriegt, sondern sogar bestellt, so hätte sie nach einem „scrambled egg“ gefragt.

Das Spiegelei

Spiegelei ist „fried egg“, und hieran scheiden sich die Geister. Ein normales Spiegelei hat das Gelb oben, das nennt man neckisch „sunny side up“, Sonnenseite oben. Manchen Leuten ist das aber zu flüssig, und sie möchten das Ganze von beiden Seiten gebraten. Diese Variante nennen die Amerikaner „over easy“, warum auch immer. In Großbritannien wird das nicht unbedingt verstanden, deshalb sagt man besser: „Please turn it once, thank you“ oder etwas in der Richtung.

Das pochierte Ei

Die allerbritischste Art der Ei-Zubereitung ist „poaching“, pochieren. Dafür schlägt man ein Ei in einer Tasse auf und lässt es dann in kochendes Wasser gleiten, das man zuvor mit einem Kochlöffel in eine Strudelbewegung gebracht hat. Idealerweise umhüllt das Eiweiß dann das Eigelb, außen wird es fest, innen bleibt es weich. Profiköche machen das natürlich mit links, für unsereins gibt es die „Poachies“, kleine Papiertüten, die ein perfektes Ergebnis erzielen. Übergießt man ein solcherart pochiertes – im Deutschen sagt man auch „verlorenes“ – Ei mit Sauce Hollandaise und setzt das Ganze auf eine Scheibe Schinken, so sind das „eggs Benedict“, nimmt man Blattspinat dazu, dann heißen sie „eggs Florentine“.

Gebackene Eier

Dann gibt es noch „baked eggs“, die in einer Form im Backofen gegart werden; sie finden sich aber selten auf Frühstückskarten. Beim Omelett haben wir keine Probleme, das heißt auf Englisch „omelette“ oder auch „omelet“ und wird in jedem Fall genauso wie im „Deutschen“ ausgesprochen. Guten Appetit – and have a nice day!

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Leserbriefe (1)

  • Karin Bullinger
    am 07.12.2017
    Ich kenne auch:" both sides fried", wenn man sein Spiegelei beidseitig gebraten möchte - dann gibt es auch noch "eggs Hemingway" pochierte Eier mit Lachs.
    Es gab in Ihrem Shop mal einen " egg-poacher zu kaufen mit dem man ganz hervorragend pochierte Eier zaubern kann!

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