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Die feine englische Art

Thank you so much!

Thank you so much!

Die Briten sind höfliche Menschen und sagen in nahezu jedem Satz bitte, danke und meistens auch noch Entschuldigung: „Sorry, could you pass the butter, please, thanks so much.“ Das ist halt so, und das ist auch schön so. Allerdings erwarten sie dasselbe von uns Touristen. In einem Pub „I want a beer“ zu rufen, ohne die übliche Aneinanderreihung von „excuse me“, „please“, „thank you“ und so weiter und so fort – das kommt gar nicht gut an. Man hält den Gast dann im besten Fall für etwas ungehobelt.

Wie sagen die Briten danke? Neben „thank you“ oder „thanks“ in allen Varianten und Ergänzungen hören wir oft „cheers“. Das war ja mal ein Trinkspruch im Stile von „cheerio, Miss Sophie!“ (ein Scherz, den in Großbritannien übrigens keiner versteht, denn „Dinner for One“ wird dort nie im Fernsehen gezeigt, schon gar nicht an Silvester). Heute heißt „cheers“ immer noch „Prost“, hat aber eine zweite Bedeutung als sehr informelle Dankesformel. Sie wird fast nur mündlich gebraucht und gehört eher ins Geschäft oder die Kneipe und den Freundeskreis als ins Sternerestaurant oder das Vorstellungsgespräch. Auch bei Hofe sagt man sicher selten „cheers“.

Noch informeller und liebenswert altmodisch ist „ta“. Das A wird lang gesprochen: „taah“. Dieses Wörtchen hört man in Nordengland häufiger als anderswo, und oft hängt noch ein „luv“ an, wenn einer Frau oder einem Mädchen gedankt wird, und ein „mate“ bei einem Mann oder Jungen. „Luv“ kommt natürlich von „love“ und heißt „Liebchen“ oder „Schätzchen“, „mate“ heißt „Kumpel“. Die gern von Taxifahrern oder Chips-Shop-Verkäufern gebrauchte Anrede passt auf jeden, man muss sich nicht näher kennen!

Am anderen Ende der Skala steht „much obliged“, was so viel heißt wie „ich bin Ihnen zu Dank verpflichtet“ und sehr vornehm ist. In eine ähnliche Kategorie fällt „much appreciated“. Weitere Höflichkeitsfloskeln, die vor allem passen, wenn man ein tolles Geschenk bekommt: „You shouldn't have!“ oder „You're too kind.“ Die leichte Übertreibung heißt natürlich nicht, dass man das Geschenk nicht annimmt! Das wäre der Gipfel der Unhöflichkeit.

„I owe you“ sagt man, wenn einem jemand einen Gefallen getan hat: Ich bin dir was schuldig. Ist bei uns ja auch üblich.

Zum guten Schluss: „Many thanks“ heißt zwar auch „danke“, wird aber selten gesagt. Es ist eher eine Grußformel unter E-Mails: Danke und freundliche Grüße.

So, das ist reichlich Auswahl, und keiner muss mehr stoffelig am Tresen stehen. Ein bisschen Wortakrobatik macht das Leben ja auch fröhlicher und tut uns allen gut.  

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