Ohne Handtasche das Haus verlassen? Für die meisten Frauen ist das undenkbar. Wo sollen sie denn auch hin mit dem Portemonnaie, dem Handy und dem Schlüssel, ohne ihre Kleidung auszubeulen (ein Problem, das Männer irgendwie nicht kennen)? Viele Frauen tragen ja auch eine gewisse Kosmetik-Grundaustattung mit sich herum, ein Fläschchen Wasser und sonst noch allerlei.
Im Englischen heißt eine Handtasche „handbag“, das liegt sozusagen auf der Hand. Aber Vorsicht! Die Amerikaner oder vielmehr die Amerikanerinnen sagen „purse“. Das Wort „handbag“ verstehen sie zwar auch, stellen sich darunter aber etwas Altmodisches und Unförmiges vor, wie es Großtante Mildred mit sich herumgetragen hätte.
Allerdings ist eine „purse“ im britischen Englisch ein Portemonnaie, ein Geldbeutel. Die Britin oder Irin trägt also ihre „purse“ in der „handbag“, was eine Amerikanerin niemals machen würde. Sie trägt stattdessen ihr „wallet“ in der „purse“. Alles klar soweit? Ein „wallet“ gibt es im britischen Englisch ebenfalls, es bezeichnet aber eine Brieftasche der Art, wie Männer sie in der (ausgebeulten) Hosen- oder Jackentasche tragen.
Handtaschen sind nicht nur schick, sondern sagen auch etwas über die Trägerin aus. In der Netflix-Serie „The Crown“ hat die von Claire Foy dargestellte Queen stets eine bescheidene Handtasche dabei, auch in ihrem eigenen Empfangszimmer – so, als würde sie sich daran ein bisschen festhalten. Das ist sehr realistisch dargestellt. Angeblich hat die echte Elizabeth II. sogar einen geheimen Handtaschencode, über den sie bei offiziellen Terminen mit ihren Hofdamen kommuniziert und durch die Haltung der Tasche beispielsweise mitteilt, dass sie jetzt gern gehen würde, und zwar sofort. Vielleicht gehört das aber auch ins Reich der Legenden.
Das britische Englisch kennt sogar ein Verb „to handbag“, „handtaschen“, was erstmals in den 1980ern in Bezug auf die damalige Premierministerin Margaret Thatcher auftauchte. Es heißt, wörtlich genommen, jemandem die Handtasche über den Kopf hauen. Im übertragenen Sinne, der hier gemeint war, bedeutet es: jemanden ausschimpfen, zur Schnecke machen, in den Senkel stellen. Das konnte Thatcher gut, aber mit dem Ausdruck suchte man sie in die Nähe von Witzfiguren zu rücken, was nicht so ganz fair war.
Eine Redewendung, die uns im britischen Englisch oft begegnet, lautet „bags of“. Das heißt: ganz viel, „säckeweise“. Wer „bags of money“ hat, ist also gut dran. Man kann aber auch „bags of style“ haben, richtig guten Stil. Der zeigt sich nicht zuletzt an der Handtasche.
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