Zwei wichtige Ereignisse überschneiden sich diese Woche: Bis 20. Mai läuft die "National Vegetarian Week" in Großbritannien, die – wie der Name vermuten lässt – fleischlose Kost fördert. Und genau am 20. Mai beginnt dann die "British Sandwich Week". Da bietet es sich doch an, beide Events zugleich zu würdigen und sich ein vegetarisches Sandwich zu gönnen, oder?
Viele klassisch britische Brotbeläge sind ja fleisch- oder fischlastig: Roastbeef, Hähnchen, "crabmeat", Lachs in diversen Varianten – und dann muss natürlich das "bacon buttie" erwähnt werden, das Brot mit gebratenem Speck. Und das "fish finger buttie" mit Fischstäbchen. Dafür ein Rezept zu liefern, war sich sogar Jamie Oliver nicht zu schade. Aber auch unter den traditionellen Sandwiches gibt es seit eh und je vegetarische. Da wären: das vornehm blasse Gurken-Sandwich, das "egg and cress sandwich" mit Ei und Brunnenkresse, das "cheese and tomate sandwich" und noch einige mehr.
Wir sind etwas experimentierfreudiger und probieren eine Variante mit Hummus, der in Großbritannien mindestens so beliebt ist wie bei uns:
- Für zwei Leute vier getrocknete, in Öl eingelegte Tomaten in feine Streifen schneiden und unter drei Esslöffel Hummus rühren.
- Mit etwas Zitronensaft und Pfeffer würzen.
- Vier Scheiben Weißbrot oder auch Graubrot (sogenanntes "sourdough bread" ist in Großbritannien derzeit der Renner!) mit der Paste bestreichen.
- Eine frische Tomate halbieren, die Kerne herausdrücken (sonst wird es zu flüssig) und das Fruchtfleisch würfeln.
- Eine Handvoll Rauke oder Wildkräutersalat waschen und gut trocken tupfen.
- Eine kleine Avocado in dünne Scheiben schneiden.
- Erst die Avocado, dann die Tomate und zum Schluss den Salat auf zwei der Brotscheiben verteilen, salzen, pfeffern, die übrigen zwei Scheiben jeweils daraufsetzen, gut festdrücken und quer durchschneiden.
Je nach Großzügigkeit beim Belegen reicht es auch für mehr Brotscheiben.Dazu pa ssen gut Chips, die in Großbritannien bekanntlich "crisps" heißen, oder auch Pommes, die in Großbritannien bekanntlich "chips" heißen. Gesünder ist es natürlich ohne.
PS. Sandwiches haben im Königreich zwei Kosenamen, erstens "sarnie" und zweitens "buttie", manchmal auch "butty" geschrieben. Das "buttie" kommt von Butter, das "sarnie" ist einfach eine sprachliche Spielerei.
PPS. Das erste Sandwich war nicht fleischlos. Der Legende nach, ließ sich der Earl of Sandwich Rindfleisch zwischen Brotscheiben servieren, damit er nicht fürs Essen vom Spieltisch aufstehen musste.
Leserbriefe (1)
Inge Votava
am 17.05.2018