Wer Geschenke kriegt, sagt danke, entweder direkt, wenn der edle Spender anwesend ist, oder nachträglich. Früher geschah Letzteres immer per Brief oder notfalls per Telefon, heute auch per WhatsApp, Facebook-Nachricht und Co. Wenn wir bis jetzt noch nicht dazu gekommen sind, uns für Weihnachtspräsente zu bedanken, dann wird es aber Zeit! Ganz wichtig (und nochmal deutlich schwieriger) ist es außerdem, den Nachwuchs dazu zu bewegen, sich bei Oma, Opa, Tante, Onkel zu bedanken – was selten freiwillig geschieht, auch wenn sich die Kleinen noch so sehr gefreut haben über die Gaben. Sie haben aber immer so viel anderes zu tun. Hilft nix, das müssen sie lernen.
Das britische Englisch bietet reiche Auswahl an Dankesworten, was bei einer solch höflichen Gesellschaft gar kein Wunder ist. Vermeiden sollte man das klischeehafte „you shouldn´t have!“, das unserem „das wäre doch nicht nötig gewesen!“ entspricht. Dabei schwingt irgendwie mit, der Schenkende habe leicht danebengelegen in seiner Wahl; in jedem Fall wirkt es steif. „Thank you“ und „thanks“ gehen natürlich immer, „cheers“ ist ziemlich salopp, aber akzeptabel (früher hieß das nur „Prost“ oder auch „Tschüss“ und hat seit einiger Zeit diese dritte Bedeutung dazu erlangt). „Ta“, mit langem A gesprochen, stammt ursprünglich aus der Kindersprache, ist sehr umgangssprachlich und fürs Dankesagen nach Weihnachten eher ungeeignet. Außer in Nordengland, da geht das.
Wer ein klassisches „thank you“ wählt, kann das noch ein bisschen ausweiten: „Thank you so much!“ Die allerbeste Danksagung, das gilt für alle Sprachen, ist die persönliche: Nach der Dankesformel einfach ein paar Worte dazuschreiben oder -sagen, warum das Geschenk genau richtig war. Das kostet nichts, nicht mal viel Zeit, und macht Freude. Nach wie vor, vor allem bei älteren Leuten, stehen handgeschriebene Zeilen hoch im Kurs.
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