Wer keinen Spinat mag, trägt vermutlich eine unbewältigte Kindheitserinnerung an Totgekochtes von graugrüner Farbe und zweifelhafter Konsistenz mit sich herum. Aber frischer Spinat – ganz knapp gedünstet, gebraten oder auch roh – ist etwas wirklich Wunderbares. Er kommt jetzt jung und zart auf den Markt und passt zu fast allem. Die Briten lieben ihn
- als Salat mit Speck,
- gehackt als Sandwichfüllung (mit Ei und Mayonnaise, zum Beispiel),
- in einem schönen "egg and spinach pie" mit Knusperkruste,
- als Beilage,
- in der Suppe und
- als Zutat im Curry, das ja irgendwie auch ein britisches Nationalgericht ist.
Probieren Sie unsere Variante:
- 100 Gramm rote Linsen in kochendem Wasser sieben Minuten garen, dann in ein Sieb schütten und abtropfen lassen.
- 500 Gramm jungen Spinat gut waschen, von den Stielen befreien, große Blätter in etwas kleinere Stücke reißen.
- Zwei Esslöffel Öl in einer Pfanne erhitzen.
- Eine in Scheiben geschnittene Zwiebel und eine geriebene Knoblauchzehe andünsten,
- dann eine gewürfelte Aubergine dazugeben und unter Rühren braten.
- Den Spinat dazugeben und zusammenfallen lassen.
- 75 Gramm Tikka-Currypaste und eine Dose geschälte und pürierte Tomaten zugießen, aufkochen,
- zum Schluss die Linsen in die Pfanne geben.
- Alles mit Salz und eventuell noch etwas Paste abschmecken und mit Reis oder Fladenbrot servieren.
- Ein Klecks saure Sahne oder Joghurt schadet überhaupt nicht.
PS. Es gibt wohl kein Gemüse, das von derart verwirrenden Gesundheitstipps begleitet wurde und wird wie Spinat. Dass der Eisengehalt geringer ist als angenommen, was auf einen Kommafehler zurückgehen soll, gehört zum Standardwissen von Quizteilnehmern. Eine Zeitlang hieß es, man dürfe Spinat um Himmels Willen nicht wieder aufwärmen (heute gilt eher der Hinweis, man möge ihn nicht ewig lange warmhalten, sondern Reste rasch herunterkühlen). Dann wiederum sollte man ihn nicht mit Milchprodukten kombinieren, was aber als widerlegt gilt und auch ein Jammer war, denn gerade Sahne und Co. lindern das stumpfe Gefühl an den Zähnen. Die jüngste Nachricht nun lautet: Spinat enthält natürliche Steroide und dient dem Muskelaufbau. Ach was! Popeye wusste das schon immer.
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