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20 Jahre London Eye

Wahrzeichen mit Fernblick: 20 Jahre London Eye

Das London Eye prägt die Skyline der britischen Hauptstadt seit Oktober 1999.

Wahrzeichen mit Fernblick

Kreisrund und immer in Bewegung: Das London Eye prägt die Skyline der britischen Hauptstadt. Anders als mancher umstrittene Wolkenkratzer gilt das 135 Meter hohe Riesenrad, da sind sich die meisten Einheimischen und Besucher einig, als echte Bereicherung. Es sieht von unten betrachtet gut aus und bietet von oben fantastische Ausblicke – an klaren Tagen 40 Kilometer weit. Vor zwanzig Jahren, am 10. Oktober 1999, wurde es aufgestellt. Riesige Kräne hievten die Konstruktion, deren Einzelteile vorher per Lastkahn auf der Themse angeliefert worden waren, in die Senkrechte. Ehe die ersten Passagiere an Bord gehen konnten, sollte es aber noch bis März 2000 dauern. Immerhin: Am Jahreswechsel 1999/2000 stand das Rad, funkelte im Lichte des Feuerwerks und wurde seinem Namen, der damals noch „Millennium Wheel“ lautete, gerecht.

Die Idee, zum besonderen Datum ein gewaltiges Rad aufzustellen, geht auf das Architekten-Ehepaar Julia Barfield und David Marks zurück. Sie hatten ein Äquivalent zum Eiffelturm im Sinn, also etwas weithin Sichtbares, das zugleich Aussichtspunkt ist. Anders als das Wahrzeichen in Paris sollte das London Eye nur fünf Jahre stehen bleiben, aber es ist (trotz stolzer Preise) eine der größten Touristenattraktionen Europas und wird deshalb bestimmt noch lange, lange weiter kreisen. Außerdem: Man kann sich London gar nicht mehr vorstellen ohne dieses Teil, das auch in unzähligen Filmen vorkommt.

Im Unterschied zu einem Riesenrad auf dem Rummel hat das London Eye die großen Kabinen außen hängen und nicht innen, sodass ungehinderte Ausblicke möglich sind. Eine Fahrt dauert eine halbe Stunde und kostet für Erwachsene derzeit 30 Pfund. Der Zustieg klappt wie bei Ski-Gondeln in den Alpen im laufenden Betrieb; nur selten hält das Rad an, um beispielweise Menschen im Rollstuhl sicher an Bord zu lassen. 

Das London Eye hat 32 Gondeln mit 33 Nummern, denn die Nummer 13 hat man mit Rücksicht auf Aberglauben weggelassen. Man kann ganze Gondeln oder auch das komplette Rad mieten, beispielsweise für Firmenfeiern. Besonders beliebt ist es für Hochzeiten – aber auch schon für Heiratsanträge. Wen wundert's? Ein „Ja“ mit Blick in die Ferne ist bestimmt ein gutes Omen.

PS. Das Rad hat mehrfach die Besitzer und Sponsoren gewechselt und heißt heute offiziell „Coca-Cola London Eye“.

PPS. Vor zwanzig Jahren war es der höchste Aussichtspunkt Londons, ist aber vom Wolkenkratzer „The Shard“ überholt worden. Auch ist es nicht mehr das weltgrößte Riesenrad, das steht heute in Las Vegas.

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