Die wenigstens Leute werfen gern Essen weg, aber manchmal verkalkuliert man sich einfach. Was dann? Glücklicherweise bietet gerade die britische Küche jede Menge traditioneller Gerichte, die sich zur Resteverwertung eignen. Zum „Stop Food Waste Day“, dem heutigen Tag gegen die Verschwendung von Lebensmitteln, hier ein paar Tipps:
- „Potato Cakes“, Kartoffelküchlein: Übrig gebliebener Kartoffelbrei lässt sich auf vielfältigste Weise verwerten.
- Man mischt wahlweise oder in Kombination geriebenen Cheddar, in Ringe geschnittene Frühlingszwiebeln, ein paar Erbsen, Schinkenstreifen, Oliven oder auch kleine Paprikawürfel unter, formt Küchlein und brät sie in heißem Öl.
- Wer Räucherlachs oder auch gegarten frischen Lachs dazumischt, hat „Fish Cakes“.
- Lässt sich der Kartoffelteig nicht formen, ein wenig Mehl untermischen (aber nur so viel wie nötig, sonst leidet der Geschmack).
- „Bubble and Squeak“: Dieses Gericht mit dem seltsamen Namen („Blubbern und Quietschen“) ist eigentlich ein großer „Potato Cake“ und die britische Variante der Tortilla. Es besteht aus Kartoffeln und Kohl. Momentan hat zarter Spitzkohl Saison; Brokkoli und Blumenkohl oder sogar Erbsen eignen sich auch:
- 450 Gramm gegarte Kartoffeln zerdrücken (oder kalten Kartoffelbrei nehmen),
- mit 225 Gramm gegartem, fein zerkleinertem Gemüse vermischen.
- Öl in einer Pfanne erhitzen, eine fein gehackte Zwiebel andünsten.
- Dann die Kartoffel-Kohl-Masse hineingeben, mit der Zwiebel vermischen, gleichmäßig verteilen und mit einem Kochlöffel festdrücken, sodass eine Art Kuchen entsteht.
- 15 Minuten bei mäßiger Hitze braten, dann auf einen großen Teller stürzen und zurück in die Pfanne befördern, sodass die noch nicht gebräunte Seite nun unten liegt.
- Nochmals einige Minuten braten, dann in Stücke schneiden und servieren.
- Funktioniert übrigens auch mit rohem Kohl, in ganz feine Streifen geschnitten.
- Manche Rezepte mischen Ei unter die Gemüsemasse, es geht aber auch ohne.
- Ein schnelles Curry: Curry ist zwar indischen Ursprungs, gehört aber schon seit dem 19. Jahrhundert zur britischen Küche. Hierfür schneiden wir alles, was sich an nicht mehr ganz taufrischem Gemüse im Kühlschrank versteckt, in Stücke, braten es in der Pfanne an, übergießen es mit einer pikanten fertigen Sauce und servieren es zu Reis.
- „Pie“: Die klassische Pastete eignet sich für alle Fleischreste mit Sauce, etwa Ragout vom Rind, Huhn oder Lamm. Gemüse darf auch dazu.
- Einfach alles in eine feuerfeste Form füllen und mit einem Teigdeckel (aus fertigem Blätterteig oder Mürbeteig ohne Zucker) bedecken.
- In die Mitte ein kleines Loch schneiden, damit der Dampf entweichen kann; wer will, schneidet aus Teigresten dekorative Blätter und legt sie obendrauf.
- Im Ofen bei 190 Grad eine halbe Stunde goldbraun backen.
- „Egg and Bacon Salad“: Lungern irgendwo noch gefärbte Eier von Ostern herum? Nicht mehr lange!
- Einfach vierteln und dekorativ auf Salatblättern verteilen, dazu nach Belieben Avocado, Tomaten, Radieschen, gegarten grünen Spargel und rote Zwiebelringe.
- Fürs Dressing in einer Pfanne Speckwürfel auslassen, vom Feuer nehmen und ein bis zwei Esslöffel milden Essig angießen.
- 150 Milliliter flüssige Sahne zugießen, alles verrühren, abschmecken und über den Salat geben.
- Mit Petersilie bestreuen.
- „Crumble“: Die Streuseldecke verwandelt fast jedes Obst sofort in ein köstliches Dessert. Probieren Sie Äpfel, Birnen, Rharbarber, Beerenfrüchte, Aprikose – was auch immer weg muss.
- Für dieses Rezept brauchen Sie rund 400 Gramm Früchte, die Sie waschen und abtrocknen, falls nötig schälen und in kleine Stücke schneiden.
- Je nach Geschmack und Säuregehalt zuckern, zu Äpfeln und Birnen passt auch Zimt.
- Die Früchte in eine ofenfeste Form legen. Aus 50 Gramm Butter, 110 Gramm Mehl, 40 Gramm gemahlenen Mandeln und 80 Gramm Zucker einen Streuselteig herstellen (am einfachsten, wenn Sie alles mit den Fingern verreiben).
- Die Streusel über das Obst geben, an den Rändern etwas festdrücken, bei 200 Grad 35 Minuten backen.
- Dazu passt Vanillesauce oder Eis oder Clotted Cream.
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