Salzig, knusprig, heiß geliebt
Ob im Full Breakfast, im Sandwich, im Salat oder in der Pastete: Viele Britinnen und Briten lieben Bacon. Knusprig gegrillt oder gebraten, ist er wirklich ein Genuss, wenn auch nicht gerade das „health food“ par excellence … Aber heute zum „International Bacon Day“ darf er schon mal auf den Teller, oder?
Was wir Speck nennen, ist nicht unbedingt dasselbe wie britischer Bacon. Zwei Varianten sind im Königreich besonders häufig anzutreffen: „back bacon“ und „streaky bacon“.
- Ersterer ist – so unsere rein subjektive Einschätzung – deutlich leckerer und auch weniger fettig, denn er wird aus dem Schweinerücken geschnitten. Die Scheiben sind nicht allzu dünn, haben einen Fettrand und bleiben beim Braten „chewy“, bieten also den Zähnen noch etwas Widerstand. Beim echten Full English, Full Scottish oder Full Welsh Breakfast im jeweiligen Land bekommen wir meistens „back bacon“ serviert, und das ist auch gut so.
- Der „streaky bacon“ entspricht unserem durchwachsenen Speck und wird aus dem Schweinebauch geschnitten. Er ist von Fett durchzogen („streaky“ heißt streifig) und wird beim Braten oder Grillen besonders knusprig. Auf internationalen Frühstücksbuffets und auch in den USA ist eher diese Sorte anzutreffen.
Bacon gibt es gepökelt und geräuchert, aber auch roh. Speckwürfelchen heißen in Großbritannien übrigens „lardons“.
Über Frühstück haben wir schon gesprochen, die (wahrscheinlich) zweithäufigste Verwendung findet diese Spezialität aber zwischen Brotscheiben im „bacon sandwich“ oder – Kosename! – „bacon butty“. Die Zubereitung gelingt im Schlaf:
- Brot oder Brötchen leicht buttern,
- Bacon („back“ oder „streaky“ je nach Geschmack und Verfügbarkeit) in nicht zu knapper Menge grillen oder in wenig Fett braten.
- Man kann ihn auch auf einen feuerfesten Teller legen und einfach im Backofen bei 200 Grad zehn Minuten backen.
- Zwischen die Brotscheiben legen, mit HP Sauce (oder, wenn gewünscht, Ketchup oder Mayo oder auch einem Spritzer Worcestershiresauce) beträufeln und reinbeißen.
Ein „bacon butty“ gilt als guter Katerkiller. Wer Alibi-Gemüse braucht, legt noch etwas Rucola zwischen die Brotdeckel oder serviert Tomaten dazu.
„Bacon and egg salad“ ist ein englischer Klassiker, der aus einer Handvoll Zutaten besteht:
- Pro Person einige gewaschene und trocken geschleuderte Salatblätter auf eine Servierplatte legen,
- dazu pro Person eine geviertelte Tomate,
- ein paar Scheiben Gurke und
- ein geachteltes hartgekochtes Ei.
- Aus zwei Esslöffeln Balsamessig, vier Esslöffeln Olivenöl, Salz und Pfeffer eine Salatsauce rühren.
- Für jede Person mindestens zwei große Scheiben Bacon knusprig braten, grillen oder im Ofen backen.
- Den Salat mit der Vinaigrette beträufeln,
- den noch warmen Speck in grobe Stücke schneiden oder reißen und darüberstreuen, fertig.
Für alle, die kein Fleisch essen, gibt es auch Bacon auf Pflanzenbasis, der ähnlich, wenn auch nicht ganz so wie das Original schmecken soll, und auch anders aussieht (nämlich unnatürlich glatt). Charmanter Produktname: „Without the Oink“, „Ohne das Grunzen“.
Weitere Rezeptideen aus der britischen Küche finden Sie in unseren Kochbüchern.
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