Es lebe die Königin
Die Todesnachricht kam nicht überraschend, aber das war kein Trost: Vor 70 Jahren, am 6. Februar 1952, erfuhr Prinzessin Elizabeth während eines Aufenthalts in Kenia, dass ihr geliebter Vater gestorben war. Ehemann Philip überbrachte ihr die traurige Botschaft. Aber so stark die Gefühle der 25-Jährigen auch gewesen sein mögen: Nun war sie offiziell Königin, nun musste sie Haltung zeigen und das neue Amt annehmen. Sofort flog das Paar nach Hause. Eigentlich hätte sich eine ausgedehnte Weiterreise nach Australien und Neuseeland anschließen sollen; sie wurde 1954 nachgeholt.
Auch wenn die Queen erst ein gutes Jahr später, am 2. Juni 1953, gekrönt wurde, so begann das zweite elisabethanische Zeitalter genau in dem Moment, in dem George VI. mit nur 56 Jahren starb: Der König ist tot, es lebe die Königin. Elizabeth wusste von der schweren Krankheit ihres Vaters und hatte die Verschlechterung seines Gesundheitszustands aus nächster Nähe miterlebt. Schon 1951 vertrat sie ihn bei vielen offiziellen Anlässen. Weihnachten verbrachte die Familie noch zusammen, im Januar begann die große Reise. Nach der Rückkehr aus Kenia zog das nun königliche Paar von Clarence House um in den Buckingham Palace. Die unbeschwerte Zeit der noch jungen Ehe war vorbei.
George VI. gilt als der König, der keiner sein wollte. Erst der Rücktritt seines Bruders David, der als Edward VIII. sehr kurz die Königswürde trug, brachte ihn auf den Thron. Da „Bertie“, wie er eigentlich genannt wurde, schüchtern war, bedeutete das Amt für ihn eine große Belastung, die möglicherweise zum frühen Tod beigetragen hat. Wie seine Tochter nahm er die Aufgabe, die ihm das Schicksal überantwortete, aber mit großem Pflichtbewusstsein an.
Heute beginnt also das Platin-Jubiläumsjahr der Queen. Da am Anfang ein trauriges Ereignis steht, wird erst im Juni groß gefeiert mit einem verlängerten Festwochenende, das den Untertanen zwei freie Tage beschert. Geplant sind neben der traditionellen Geburtstagsparade („Trooping the Colour“) auch ein Livekonzert aus dem Buckingham Palace, Straßenfeste und ein großer Festumzug mit Musik, Akrobatik und einer spektakulären Flaggen-Kunstaktion.
Leserbriefe (1)
Manfred Bolz
am 25.02.2022Es ist einfach nur schön die Königin zu sehen und zu lesen, dass es ihr gut geht. Ich möchte nur wissen was sie, mit ihrer Erfahrung, von den heutigen Bestimmern und Zuständen hält.
Hoffentlich lese ich noch eine geraume Zeit, dass es ihr gut geht und nicht so viel Blödsinn!!!