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Die feine englische Art

Wir lieben britische Parks

Ob Schlossgarten oder grüne Oase: Wir lieben britische Parks

Britische Parkanlagen: Botanischer Garten in Oxford (o. l.), Stourhead in Wiltshire (o. r.), Kilnum Arboretum in Schottland (u. l.), Levens Hall (u. r.)

Ob Schlossgarten oder grüne Oase

Im Vereinigten Königreich ist gerade „Love Parks Week“. Da werden die vielen öffentlichen grünen Oasen im ganzen Land gefeiert (mit einem dezent eingefügten Appell, sie sauber zu halten. Veranstalter ist nämlich die Aktion „Keep Britain tidy“). Für die schönsten gibt es Auszeichnungen, die „Green Flag Awards“.

Als Nation der Gartenfans haben die Briten einige Parkvarianten erfunden, andere mit Liebe kultiviert. Typisch sind:

Das Garden Square

Diese von Stadthäusern umgebenen grünen Anlagen gibt es in großer Zahl in London, aber auch in vielen anderen britischen Städten. Die Gärten sind meist eingezäunt, manche aber trotzdem öffentlich zugänglich. Für andere haben leider nur die Anwohner einen Schlüssel (wir erinnern uns an die Szene aus „Notting Hill“, in der Hugh Grant über den Zaun klettert).

Das (oder der oder die?) Village Green

Eine Grünfläche mitten im Dorf, auf der sonntags weißgekleidete Herren Cricket spielen. Treffpunkt für alle, hübsch anzusehen mit altem Baumbestand und Bänken, vielleicht einem Spielplatz. Vorläufer dieser Grünflächen, die unseren „Dorfangern“ entsprechen, waren die kommunalen Weideflächen, auf die alle Dorfbewohner ihr Vieh treiben durften.

Der große Stadtpark

Jede größere Stadt hat mehrere. Unser Favorit in London: Victoria Park, auch „People´s Park“ genannt. Er war der erste seiner Art und wurde um 1800 eingeweiht, um den Großstädtern mehr frische Luft und Bewegung zu gönnen. In Edinburgh, um ein weiteres Beispiel zu nennen, ist der Princess Street Garden zur selben Zeit angelegt worden, nachdem ein von Abwässern verseuchter See mitten in der City trockengelegt worden war.

Der englische Landschaftsgarten

... ist eine Entwicklung des 18. Jahrhunderts. Was so natürlich aussieht mit Bäumen, Wiesen und Wasser ist in Wirklichkeit ein genau durchdachtes Kunstwerkt. Perfektes Beispiel: Stourhead in Wiltshire. Diese Parks kosten Eintritt und gehören in aller Regel zu einem Herrenhaus.

Der Park mit exakt gestutztem Formschnitt

In der Renaissance das A und O, wurde vom oben genannten „natürlichen“ Landschaftspark verdrängt. Einige sind erhalten, darunter der Garten von Levens Hall.

Der Botanische Garten

Eigentlich Forschungseinrichtungen, sind diese Parks heute in aller Regel öffentlich zugänglich, manche kostenlos, andere gegen Gebühr. Immer sehenswert! Der älteste ist in Oxford.

Das Arboretum

... ist ein Wäldchen mit verschiedenen Bäumen, das Forschungszwecken und dem Erhalt seltener Arten dient. Es gibt in ganz Großbritannien Arboreten oft in Kombination mit Botanischen Gärten; besonders schön sind sie im Herbst. Unser Favorit: Kilmun Arboretum in Schottland. Dort wurden vor fast 100 Jahren mehr als 250 verschiedene Baumarten gepflanzt, um zu beobachten, wie sie mit dem rauen Klima in Argyll zurechtkommen. Viele schafften es, das Resultat ist ein einzigartig abwechslungsreiches Gehölz.

Der Nationalpark

Passt nicht ganz in diese Auflistung, da es um ganze Landschaften geht und nicht um einzelne Anlagen. Aber wir wollten ihn nicht unterschlagen. England, Schottland und Wales haben zusammen 15 Nationalparks, von den Cairngorms ganz im Norden bis Dartmoor im Süden.

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Leserbriefe (1)

  • Heike Halle
    am 31.07.2022
    Sehr geehrte Damen und Herren,

    mit großem Interesse habe ich Ihre Reisetipps zu den Parks und Landschaftsgärten gelesen. Ich möchte denjenigen, die es nicht auf die Insel schaffen, den wunderschönen ersten Landschaftspark auf dem europäischen Kontinent nach englischem Vorbild in dem kleinen Städtchen Wörlitz in Sachsen-Anhalt empfehlen. Dieser wurde Ende des 18. Jahrhunderts vom Fürsten Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau angelegt. Von 1769 bis 1773 wurde, malerisch am Wörlitzer See gelegen, zugleich der erste rein klassizistische Schlossbau auf europäischem Festland erbaut. Entworfen wurde es nach neuesten englischen Vorbildern vom Architekten Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff.
    Im Mai 2019 pflanzte hier Prince Charles bei einem Besuch dort eine Echte Mehlbeere, deren Art im Park historisch belegt ist.
    Informationen finden Sie hier: https://www.gartenreich.de

    Ich möchte hiermit mich auch gleichzeitig für die immer sehr informativen und auch in einer besonders netten verbindlichen Art abgefaßten Newsletter bei Ihnen bedanken.

    Ihnen allen und dem gesamten Team eine schöne Zeit und alles Gute!

    Mit herzlichen Grüßen
    Heike Halle

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