Beste Freundin, Rivalin, Spielgefährtin, Vertraute und Helferin in der Not: Eine Schwester kann all dies und noch viel mehr sein. Die Beziehung ist jedenfalls besonders und hält (hoffentlich) ein Leben lang.
Zum heutigen „Sisters Day“ stellen wir einige berühmte britische Schwestern aus verschiedenen Zeiten und Lebenswelten vor.
Charlotte, Emily und Anne Brontë
Drei hoch begabte und berühmte Schriftstellerinnen aus dem 19. Jahrhundert, die unter jeweils männlichem Pseudonym Welterfolge schrieben („Jane Eyre“, „Stürmische Höhen“, „Die Herrin von Wildfeld Hall“). Sie wuchsen isoliert in einem Pfarrhaus in Yorkshire auf und standen einander und ihrem Bruder Brandon sehr nah. Tragischerweise starben sowohl Brandon als auch die Schwestern alle früh und vor ihrem Vater.
Queen Elizabeth II. und Prinzessin Margaret
Die Bilderbuch-Prinzesschen wuchsen zu willensstarken Frauen heran, von denen aber nur eine Königin werden konnte. Ihre Beziehung war eng und kompliziert. Margaret heiratete ihre große Liebe Peter Townsend nicht, weil das die Queen als Oberhaupt der anglikanischen Kirche in Schwierigkeiten gebracht hätte (der Mann war geschieden) – ein Opfer, das Folgen haben sollte. Margaret fand nie so recht ihren Platz im Leben, während Elizabeth bis heute ein Fels in der Brandung ist.
Die Mitford-Sisters
Sechs zwischen 1904 und 1920 geborene bildhübsche Societygirls aus dem englischen Landadel, die, vorsichtig ausgedrückt, sehr unterschiedliche Lebenswege einschlugen. Die jüngste, Deborah, baute mit ihrem Mann Chatsworth House aus. Die älteste, Nancy, wurde Schriftstellerin. Diana und Unity sympathisierten mit dem „Dritten Reich“ und waren mit Adolf Hitler befreundet; Diana heiratete den britischen Faschisten Oswald Mosley, Unity unternahm einen Suizidversuch, als Großbritannien gegen Deutschland in den Krieg zog, und starb neun Jahre später an den Folgen. Jessica wurde Kommunistin, und Pamela lebte nach ihrer Scheidung mit einer Frau zusammen, was damals misstrauisch beäugt wurde. Also, es mangelte nicht an Skandalen!
Kate und Pippa, eigentlich Catherine und Philippa (geb. Middleton)
Die Herzogin von Cambridge und ihre jüngere Schwester stehen einander nah und treffen sich oft. Unvergessen ist Pippas Auftritt als Brautjungfer bei der Heirat von Kate und William in einem Kleid, das spektakulärer war als das Brautkleid – darüber wurde gespöttelt, aber die Schwestern sind nicht auseinanderzudividieren. Kate war dann wiederum Brautjungfer bei Pippas Hochzeit mit James Matthews. Beide sind inzwischen Mütter jeweils dreier Kinder.
Virginia Woolf und Vanessa Bell
Die eine war Schriftstellerin, die andere Malerin, beide sehr begabt, hochsensibel, unkonventionell in ihrer Lebensweise und Pionierinnen ihrer jeweiligen Kunst. Bell schuf drei wunderschöne Porträts ihrer berühmten Schwester. Während Virginia Woolf sich vermutlich wegen einer psychischen Erkrankung das Leben nahm, wurde Vanessa Bell 81 Jahre alt.
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