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Die feine englische Art

Britische Pasta … und der BBC-Spaghettibaum

Macaroni Cheese in drei kleinen Auflaufformen

Macaroni Cheese ist eines der beliebtesten Pasta-Gerichte in Großbritannien.

Fast alle Menschen, ob groß oder klein, mögen Nudeln. Das gilt auch im Vereinigten Königreich. Wie bei uns sind Pastagerichte und Saucen aus Italien in die einheimische Küche eingewandert und bereichern das Repertoire der Hobbyköchinnen und Hobbyköche sowie das Sortiment der Supermärkte. Wir schauen uns aber sehr britische Varianten an, die auch ganz lecker sind, mit Ausnahme einer einzigen, mit der wir hier gleich beginnen. Dann haben wir es hinter uns.

Spaghetti aus der Dose

Die Italiener wenden sich mit Grausen, aber „spaghetti hoops“, kleine Nudelringe in Tomatensauce, sind schon seit Generationen sehr beliebt in Großbritannien. Man isst sie – wie Baked Beans – heiß auf gebuttertem Toast. Dieses Fertiggericht ist seit den späten 1960ern auf dem Markt; es kam kurz nach den Dosenravioli, die ja auch bei uns ein Hit waren und noch immer zu kaufen sind. Für lernbegierige Kinder sind auch Dosennudeln in Buchstaben- oder Zahlenform zu haben. Hauptabnehmer der preiswerten Spaghettiringe waren früher Studentinnen und Studenten, ob das heute noch so ist, müsste man mal untersuchen.

Carbonara mit Erbsen und Sahne

Die in Großbritannien verbreitete Version dieses Gerichts – Spaghetti nach Art der Köhler mit Ei und Pancetta – verwendet eher Bacon oder gekochten Schinken und fügt noch Sahne hinzu. Und Erbsen. Eigentlich ein Sakrileg, schmeckt aber gut.

Macaroni Cheese, das Original

Der Makkaroniauflauf mit Käsesauce ist ein Klassiker, den die USA als eine Art Nationalgericht für sich gekapert haben. Sein Ursprung liegt aber in Großbritannien und wurde von Einwanderern nach Übersee mitgenommen. Macaroni Cheese (in den USA: Mac and Cheese) besteht aus vorgegarten Nudeln, weißer Sauce auf Basis einer Mehlschwitze mit Milch sowie Cheddar. Auf die Oberfläche kommen außer Extra-Käse oft noch Semmelbrösel (damit es knuspriger wird) plus Butterflöckchen. Nicht gerade leichte Kost, aber ein wunderbares Gericht für den Winter. Hier ein klassisches, noch etwas verfeinertes Rezept: https://www.bbcgoodfood.com/recipes/best-ever-macaroni-cheese-recipe

Spag Bol – mit englischem Bier

Spag Bol, das ist der in Großbritannien übliche Kosename für Spaghetti Bolognese – eines der beliebtesten Gerichte überhaupt. Ob es mit einem Ragù aus Bologna viel gemeinsam hat, sei dahingestellt, aber es schmeckt köstlich und ist vergleichsweise schnell zu kochen. Jamie Oliver hat noch eins draufgesetzt und sich eine „British Bolognese“ ausgedacht, die Pale Ale, also helles Bier, und Champignons enthält und am Ende von geriebenem Cheddar gekrönt wird. Hier https://youtu.be/cfpGzomuiAs können wir ihm und seiner Familie beim Kochen zuschauen. Er sagt nicht viel zu den Mengen, deshalb nochmal zum Nachlesen https://www.jamieoliver.com/recipes/pasta-recipes/a-very-british-bolognese („lean beef mince“ ist mageres Rinderhack, „pork mince“ Schweinehack, „chestnut mushrooms“ sind ganz normale Champignons. Der Rest erklärt sich von selbst).

Ein Ausflug ins Tessin

Zum Schluss wollen wir noch klären, was es mit dem Spaghettibaum aus der Überschrift auf sich hat: 1957 legte die BBC ihre (damals noch wenigen) Zuschauer mit einer Reportage über die Spaghetti-Ernte im Tessin herein. Angeblich habe der milde Winter und die Abwesenheit des Spaghetti-Käfers zu einer Rekordernte geführt, erfahren wir und schauen den Bäuerinnen bei der Nudellese zu … dass es sich um einen Aprilscherz handelte, merkten nicht alle. Sprecher dieses TV-Klassikers war der hoch angesehene BBC-Reporter Richard Dimbleby. Dazu gibt es bei uns auch einen Blogbeitrag.

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