Auf Tuchfühlung mit der Concorde
Etwas mehr als 30 Kilometer entfernt von Schottlands Hauptstadt Edinburgh liegt das sehenswerte „National Museum of Flight“ - mit dem Auto ist man in weniger als einer Stunde Fahrt von Edinburgh dort, und auch die Zug- und Busverbindungen sind optimal aufeinander abgestimmt und somit eine gute Alternative zum Auto. In den Wintermonaten ist das familienfreundliche Museum leider ausschließlich an den Wochenenden geöffnet, und zwar von 10 bis 16 Uhr.
Alles begann mit einem “Habicht”
Der Vorgänger des „National Museum of Flight“ war das “Royal Scottish Museum” an der Chambers Street in Edinburgh, das 1915 das erste Flugobjekt, das Gleitflugzeug namens “Hawk” (Habicht), akquirierte. Es hatte dem britischen Aviatikpionier Percy Pilcher gehört, der 1899 darin an einer Flugshow tödlich verunglückte.
Anfang der 1920er-Jahre spendete ein weiterer berühmter Pilot, Orville Wright, eines seiner Flugzeuge, das ganze 33 PS aufwies. Als die Flieger-Sammlung über die Jahrzehnte stattlich wuchs, war es an der Zeit, einen anderen Ort für die Flugzeugexponate zu suchen. Im Jahr 1975 kam es also zur Gründung des “ National Museum of Flight ” in East Fortune.
Ein geschichtsträchtiger Ort, denn von diesem Flugplatz lauerte die damalige britische Luftwaffe mit ihren Ein- und Zweidecker Flugzeugen den gefürchteten deutschen Zeppelinen auf, die während des Ersten Weltkrieges ihre Bomben auf „Engelland“ abwerfen wollten. Diese Bomben wurden damals meist von Hand heruntergeworfen und verursachten weniger Schaden als gedacht, doch die psychologische Wirkung war natürlich umso grösser.
Concorde Experience als Hauptattraktion
Erinnern Sie sich an die legendäre Concorde, die rund 100 Passagiere in nur dreieinhalb Stunden von Paris nach New York fliegen konnte? Es war ein Luxus der damaligen Zeit, der jäh von dem Absturz im Jahre 2000 zu einem befristeten Betriebsstop führte und 2003 aus wirtschaftlichen Gründen endgültig eingestellt wurde. Seither sind alle Flugzeuge dieses Typs entweder verschrottet oder – wie im National Flight Museum – für neugierige Besucherinnen und Besucher ausgestellt. Das Concorde Experience bietet aktuell die Möglichkeit, das Cockpit zu begutachten und durch den ganzen Gang des Rumpfes zu laufen. Tipp: Leihen Sie sich ein Audiogerät aus (Deutsch ist als Spracheinstellung auch möglich), denn so lernen Sie viel Wissenswertes über die Ursprünge dieses Jets, das schneller als der Schall flog. Übrigens auch eine Eigenart britischer Museen: Es sind meistens genügend Freiwillige vor Ort, die liebend gerne über “ihre” Exponate erzählen. Wenn Sie Glück haben, war Ihr Guide vielleicht sogar selbst Pilot oder Techniker!
„Relaxed Mornings“ im Museum
Auch das „National Museum of Flight“ bietet die Möglichkeit, für licht- und lärmempfindlichen Menschen einen „ruhigen“ Museumsbesuch zu arrangieren, also dem Ort eine besondere soziale Note zu geben. Die „Relaxed Mornings“ funktioniert folgendermaßen: An bestimmten Tagen sind von 10 bis 12 Uhr die Lichter gedimmt und laute Vorführungen wie Explosionen werden vorübergehend abgestellt. Vor allem neurodivergente Menschen können so ganz entspannt in die Museumswelt eintauchen. Diese Anlässe sind auch geeignet für Menschen, die abseits des Trubels ein Erlebnis haben möchten. Auf der Webseite finden Sie die aktuellen Termine!
Übrigens bekommen Sie als pensionierte Person einen vergünstigten Eintritt, dies gilt auch für Studenten oder Studentinnen. Nehmen Sie also unbedingt den entsprechenden Ausweis mit! Wer das Ticket online im Voraus bezahlt, spart pro Ticket ein britisches Pfund. Familien erhalten zudem zusätzliche 15 Prozent Rabatt. Schauen Sie auf die Webseite des Museums nach den aktuellen Preisen und Rabattoptionen!
https://www.nms.ac.uk/national-museum-of-flight
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