Nicht nur zur Osterzeit ist die „Abbotsbury Swannery“ bei Weymouth in Dorset einen Besuch wert. Hier leben etwa 1000 Schwäne frei, aber doch unter Aufsicht eines hauptamtlichen Schwanenhirten und seiner Helfer. Vor einigen Tagen ist das erste Ei der Saison gelegt worden, im Mai schlüpfen dann die Kleinen. Dann kommen besonders viele Familien und freuen sich über die grauen Federknäuel, die – anders als im Märchen behauptet – gar nicht hässlich sind.
Die „Schwanerei“, einzigartig in England und vermutlich auch in Europa, wurde schon im 11. Jahrhundert von Benediktinermönchen eingerichtet. Der Grund: Schwäne galten als Delikatesse. Heute geht ihnen keiner mehr ans Gefieder. Sie dürfen auch jederzeit wegfliegen, tun dies aber nicht, weil sie sich ans regelmäßige Füttern gewöhnt haben.
Schwäne, insbesondere solche mit Nachwuchs, können ja ziemlich ungemütlich werden. Die in Abbotsbury aber sind Menschen gewöhnt und lassen sich jederzeit beim betreuten Brüten und der Aufzucht der Küken beobachten und fotografieren. Nur untereinander sind sie manchmal etwas zickig. Mobbingopfer werden dann vom Pflegepersonal aus der Masse der Schwäne herausgenommen und bekommen ein einzelnes Gehege.
Zur Anlage gehören auch ein subtropischer Garten und eine Streichelfarm für Kinder. Die Schwäne selbst lassen sich aber nicht gern anfassen.
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