Schlicht ist nicht schlecht. Das Logo der Londoner Tube – ein roter Kreis, gequert von einem blauen Balken – hat einen hohen Wiedererkennungswert weit über England hinaus. Schon seit 1908 wird es verwendet. Heute ist das „roundel“ offizielles Markenzeichen der Organisation Transport for London, die es in verschiedenen Farbvarianten nutzt. Für Busse ist es rein rot, für die unbemannte „Docklands Light Railway“ türkis mit blau, für Straßenbahnen grün mit blau, um nur einige Beispiele zu nennen. Jüngste Variante ist das in lieblichem Lila gehaltene Symbol der neuen Bahnlinie Crossrail, die zu Ehren der Queen nun „Elizabeth Line“ heißt und 2018 fertig sein soll. Die Namenspatin erschien Ton in Ton gekleidet zur Zeremonie – schließlich ist sie bekannt für treffliche Farbwahl.
Das Ur-Logo stammt aus dem Jahr 1908 und kennzeichnete den Eingang einer einzigen U-Bahn-Station – jener, die heute St. James Park heißt. Über die Jahre wurde das Symbol immer mal wieder verändert, was Typografie, Farbgebung und Breite des Randes betrifft. Einer der Vorläufer des „roundels“ hatte sogar Flügel. Dem Zeitgeschmack entsprechend, wurde es aber seit der Nachkriegsära zunehmend vereinfacht. Als sich die verschiedenen Verkehrsunternehmen, die früher getrennt agierten, im Jahr 2000 zu Transport for London vereinigten, wurde das „roundel“ zum Markenzeichen bestimmt. Auch das Londoner Transportmuseum in Covent Garden firmiert unter diesem Logo. Die Besucher finden es in den verschiedenen Galerien immer wieder – und natürlich auch im Souvenirshop in reicher Auswahl.
Der sogenannte öffentliche Personennahverkehr hat – nicht nur – in London wahre Stilvorbilder hervorgebracht, angefangen von manchen U-Bahn-Stationen über liebevoll gestaltete Tickets bis hin zu den Fahrplänen, Automaten und Werbeplakaten. Im Trubel nimmt man sie nicht immer wahr, aber sie sind stets ein Spiegel des Zeitgeschmacks und gestalten auch heute die britische Hauptstadt maßgeblich mit.
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