Konkurrenz belebt das Geschäft, sagt man. Was das betrifft, können die britischen „chippies“, die Fish-&-Chips-Läden, nicht klagen. Einst fast die einzige Option für „takeaways“, haben sie heute Mitbewerber mit Speisen aus aller Welt: Thai, Indisch, Chinesisch, Burger, Burrito, Pizza, Veganes, Kebap (bei uns: Döner) und, und, und. Trotzdem bleibt die Kombi aus paniertem und frittierten Fisch plus Pommes die typischste Imbissvariante. Am allerleckersten schmeckt sie direkt aus dem Papier gegessen und zuvor großzügig mit Salz und Malzessig verfeinert! Am 2. Juni ist im Vereinigten Königreich nationaler Fish-&-Chips-Tag, da feiern wir natürlich im Geiste mit. Ausrichter ist übrigens die Vereinigung der Speiseölhändler – sie weiß, warum! Fish & Chips sind nicht gerade fettarme Kost.
Obwohl man weltweit sofort an Großbritannien denkt, wenn es um Fisch mit Fritten geht, ist dieses inoffizielle Nationalgericht vermutlich importiert. Je nach Quelle wurde es von Portugiesen oder von osteuropäischen Juden nach England gebracht. Nun ist die Idee, Fisch zu panieren und mit Kartoffeln zu servieren, ja nicht gerade einzigartig. Aber die Kombination schon: eine Teighülle, die im Öl goldbraun und knusprig wird, dazu dick geschnittene, zweimal frittierte Chips und als Highlight „mushy peas“, eine Art Erbspüree. Dazu besagten Essig oder „brown sauce“. Ketchup oder Mayo gehören eigentlich nicht dazu, heute stehen die Flaschen aber – dem Zeitgeschmack gehorchend – meist mit auf den Tischen.
Ältere Semester erinnern sich vielleicht noch an das durchweichte Zeitungspapier, in denen ihnen einst die Delikatesse überreicht wurde. Das ist heute passé und aus hygienischen Gründen untersagt. Dabei war das Essen selbst schon immer in neutrales weißes Papier gehüllt, nur außenrum kam Zeitung. Manche „chippies“ knüpfen an die alte Tradition an und verpacken Fisch und Pommes in speziellem Papier, das so aussieht wie ein „newspaper“, aber nicht so abfärbt. Wie auch immer: Auf den Inhalt kommt es an!
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