„Like father, like son“, heißt ein englisches Sprichwort. Wie der Vater, so der Sohn oder „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.“ Aber so ganz stimmt das nicht, oder? Aus Anlass des britischen „Father's Day“, der am 17. Juni gefeiert wird, schauen wir uns mal exemplarisch drei Generationen royaler Papas an: Prince Philip, Prince Charles, Prince William. Die sind ziemlich verschieden – was auch an der Zeit liegt, in der sie groß geworden sind.
Prince Philip, 97 Jahre alt, ist bekannt für seinen anarchistischen Humor und sein Durchhaltevermögen. Beides hat er sich bis heute bewahrt. Als Vater war er, glaubt man diversen Biografien und Berichten, eher ein harter Brocken. So musste der arme Charles das schottische Internat Gordonstoun besuchen und dort bleiben, obwohl er kreuzunglücklich war. Philips eigene Kindheit bot wohl nicht die ideale Basis für zärtliche Fürsorge und Verständnis; Philips Mutter war psychisch krank, der Vater desinteressiert, der Junge wuchs bei Verwandten und in Internaten auf (auch auf Schloss Salem in Deutschland). Anne allerdings berichtet, ihr Daddy habe mit den Kindern gespielt und ihnen vorgelesen.
Als Charles dann Vater wurde, erschien er neben der vor Gefühl überfließenden Diana immer ein wenig reserviert und sehr englisch. Aber obwohl er in der Kindheit der Söhne oft abwesend war, muss er vieles richtig gemacht haben – vor allem nach dem Tod seiner Ex-Frau. Den Kindern zu sagen, dass ihre Mutter ums Leben gekommen war, wird Charles unglaublich schwergefallen sein. Gefühle offen zu zeigen, war auch in seiner Generation und vor allem im Adel noch nicht üblich – wir erinnern uns an das herzzerreißende Bild, als Philip, Charles und die beiden Jungen hinter dem Sarg hergehen, jeder für sich, nicht mal der zwölfjährige Harry an Vaters Hand. Im Nachhinein haben sich William und Harry aber dankbar für die Unterstützung und den Trost des Vaters gezeigt. Auch war er taktvoll genug, ihnen Camilla erst dann vorzustellen, als die Söhne danach fragten.
Und nun ist William auch schon Vater. Wie immer bei den Royals hat man, von seltenen Interviews abgesehen, wenig Einblick ins Privatleben, aber geht man nach der Körpersprache, ist er ein liebevoller und zugewandter Papa für seine drei Süßen.
Übrigens sagen die Royals immer „Daddy“ (und „Mummy“) und nicht „Dad“ (und „Mum“), was in einfacheren Kreisen üblich ist. Eins der Rätsel der englischen Klassengesellschaft!
Wir wünschen allen britischen Dads und Daddys einen „Happy Father's Day“!
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