... und der Vater von „Cats“
T. S. Eliot war Amerikaner, fühlte sich aber als Engländer, nahm die britische Staatsbürgerschaft an und sprach sogar mit englischem Akzent. Vor 130 Jahren, am 26. September 1888, wurde der Dichter und Publizist geboren. Er hat ein großes und beachtliches Werk hinterlassen und wurde 1948 mit dem Literaturnobelpreis geehrt. Zu seinen bekanntesten Stücken gehören „Mord im Dom“ und „Die Cocktailparty“, auf Umwegen wurde jedoch ein Gedichtband mit dem skurrilen Titel „Old Possum´s Book of Practical Cats“ zu seiner populärsten Arbeit: Er bildet die Vorlage für das Musical „Cats“ von Andrew Lloyd Webber, das bis heute mehr als 9000-mal aufgeführt worden ist. Die Namen der streunenden Katzen, von Rumpleteazer über Mungojerry bis Grizabella, entstammen der Fantasie und dem Werk Eliots.
Wer war T. S. Eliot? Die Initialen stehen für Thomas Stearnes. Er wurde als Sohn einer vornehmen Bostoner Familie geboren und studierte in Harvard. 1914 wollte er in Marburg einen Sommerkurs belegen; der Aufenthalt war aber kürzer als geplant: Mit Beginn des Ersten Weltkriegs reiste er nach London weiter, wo er sich dauerhaft niederließ. Zu seinen literarischen Weggefährten gehörten James Joyce, Ezra Pound und Virginia Woolf; mit allen drei verband ihn eine Freundschaft. Der Dichter, der sich auch als Kritiker einen Namen machte, hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Sein Privatleben verlief weniger glücklich, seine erste Ehe endete katastrophal, und seine Ehefrau Vivienne Haigh-Wood starb in einer psychiatrischen Klinik. Eliot heiratete 1957 ein zweites Mal, nach seinem Tod 1965 verwaltete seine Witwe Valerie seinen umfangreichen Nachlass.
Für sein literarisches Werk ist Eliot auch heute noch hoch angesehen. Kritik gab es für antisemitische Äußerungen, von den er sich allerdings später teilweise distanzierte.
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