Am 11. November ist „Remembrance Sunday“, der Sonntag der Erinnerung. An diesem Tag wird in Großbritannien der Kriegstoten gedacht, vor allem der Toten der beiden Weltkriege. Dieses Jahr steht der Erste Weltkrieg im Fokus, der vor hundert Jahren zu Ende ging und den man damals in Unkenntnis dessen, was noch folgen sollte „The Great War“ nannte. Symbol der Trauer ist in Großbritannien die Mohnblume, zum einen wegen ihrer Farbe. Zum anderen wuchs sie zahlreich auf den Schlachtfeldern in Flandern, auf denen so viele junge Männer ihr Leben ließen. Sie wird auch im 1915 geschriebenen Gedicht „On Flanders Fields“ erwähnt. Traditionell kaufen die Briten im November künstliche Mohnblumen, deren Design jedes Jahr ein wenig anders ist, und tragen sie zum „Poppy Day“ am Revers. Der Erlös geht an verwundete Soldatinnen und Soldaten, Veteranen, ihre Familien und Hinterbliebenen. Die kleinen stilisierten Blumen werden „Remembrance Poppies“ genannt. Zum Gedenktag schmücken sie auch Kränze und Grabkreuze.
2014, als der Beginn des „Großen Krieges“ hundert Jahre her war, hatte der Künstler Paul Cummins im Burggraben des Towers in London eine fantastische Installation aus fast 900.000 handgeformten Keramik-Mohnblumen aufgebaut – eine für jeden Soldaten aus Großbritannien oder dem Commonwealth, der in diesem Krieg gefallen war. Später ging ein Teil der Mohnblumen auf Tour durch viele Städte; bis 25. November sind das „Weeping Window“, das Blumen weint, und die blutrote „Wave“ in Manchester zu sehen. Viele Keramikblumen aus dem Tower wurden auch einzeln verkauft und haben ihren Weg in alle Welt gefunden, auch zu uns. Zum Beispiel stehen welche in Düsseldorf.
Hier gibt es Infos zu den Installationen und eine interaktive Karte, die zeigt, wo einzelne „poppies“ aufgestellt wurden: www.wherearethepoppiesnow.org.uk
Leserbriefe (1)
Sabine Holasek
am 17.11.2018