Na, steht der Weihnachtsbaum schon? Vermutlich nicht. In Irland aber gilt der 8. Dezember – Mariä Empfängnis – als Beginn der Weihnachtszeit und ist auch der Tag, an dem viele ihren „Christmas Tree“ ins Haus holen. Bis zum Fest am 25. Dezember ist er dann natürlich nicht mehr taufrisch; aber Baumkerzen sind unüblich, sodass keine Feuergefahr besteht. Außerdem sind künstliche Bäume gebräuchlicher als bei uns, wenn sie auch nicht den Gipfel des guten Geschmacks darstellen. Die Pracht bleibt, wie hierzulande, bis 6. Januar stehen. Das ist einerseits der Dreikönigstag, andererseits „Little Christmas“ oder auch „Women's Christmas“, an dem sich diejenigen erholen dürfen, die an Weihnachten häufig die meiste Arbeit übernehmen: die Frauen.
Bei uns ist es ein weit verbreiteter Brauch, den Baum erst an Heiligabend aufzustellen. Das kann natürlich etwas stressig sein, besonders dann, wenn man die Kinder mit dem fertig geschmückten Resultat überraschen und deshalb bis zur Bescherung fernhalten will. Inzwischen verbreitet sich aber auch hierzulande die Sitte, den Weihnachtsbaum schon einige Tage vor dem Fest zu dekorieren. Es gibt an Heiligabend ja noch so viel anderes zu tun. In manchen Familien bleibt es aber dabei: Vor dem 24. Dezember geht gar nicht.
Irische Weihnachtsbräuche unterscheiden sich nicht allzu sehr von den britischen, was an der langen Zeit der Besatzung liegt. Eine echt irische Tradition ist es aber, zu Weihnachten eine Kerze im Fenster aufzustellen, um Maria und Josef und auch Menschen heutiger Zeit, die Obdach suchen, den Weg zu weisen und willkommen zu heißen.
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