Gemeinsames Essen verbindet. Es kann aber auch Differenzen offenbaren: Sobald es in die Küche oder an den Tisch geht, wird die Sprachkluft zwischen Engländern und Schotten ein bisschen tiefer. Abgesehen davon, dass der schottische Akzent mit seinen Kehllauten und dem rollenden R schon für sich genommen eine Herausforderung für Engländer darstellt, neigen die Schotten auch und gerade im Küchenlatein zu eigenen Wortschöpfungen und Diminutiven, also Verniedlichungsformen. Im Alltag spielt das kaum eine Rolle, aber gehen Sie mal in ein „traditionell schottisches“ Restaurant und gucken Sie auf die Karte: Was dem Engländer die „potato“, ist dem Schotten die „tattie“, „cup“ heißt interessanterweise „tassie“, statt „rolls“ gibt es „rowies“ oder „butteries“ und zum Nachtisch einen „clootie dumpling“. „Parsnips“, die in Großbritannien beliebten Pastinaken, nennen sich in Schottland neckisch „neeps“, „tipsy laird“ ersetzt das englische „Sherry trifle“. Manches lässt sich für Engländer kaum aussprechen, zum Beispiel der Nachtisch „cranachan“ aus Himbeeren, Sahne und – unverzichtbar im Norden – Haferflocken.
In diesem Zusammenhang fällt uns ein, dass auch Deutsche, Österreicher und Schweizer keine gemeinsame Sprache haben, wenn es ums Essen geht. Sahne, Obers und Nidel, Feld-, Vogerl- und Nüsslisalat sind da nur einige Beispiele.
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Leserbriefe (1)
Ute Henning
am 02.01.2019Viele Grüße ...