Weiß und blau gestreift ist eine klassische Farbkombination, nicht nur in der Mode, auch auf dem Esstisch und im Küchenregal: In Großbritannien besaß früher wohl jeder Haushalt Krüge, Becher, Rührschüsseln und Puddingformen in diesem Design. Sie gehören zu den Kindheitserinnerungen älterer Menschen, die sie noch von ihrer Oma kennen, und sind dabei nie aus der Mode gekommen. Entwickelt wurden die Küchenklassiker von einer Firma namens T. G. Green & Co., die ihre Keramik „Cornishware“ nannte, obwohl der Firmensitz in Lincolnshire war. Vielleicht hat das Meer des englischen Südens die Farbgebung aus „electric blue“, so die Bezeichnung des Farbtons, inspiriert. Besonders bekannt wurden die Vorratsbehälter im fröhlichen Streifenlook, auf denen stand, was drin war: „Flour“ für Mehl, „Sugar“ für Zucker und so fort. Weniger alltägliche Beschriftungen waren unkompliziert auf Bestellung möglich. Neben der klassischen himmelblau-weißen Linie experimentierte man mit anderen Farbkombis wie gelb, rot oder grün mit weiß, die aber nie so populär wurden wie das Original. Gut erhaltene Cornishware wird heute von Sammlern hoch geschätzt.
2007 schloss die Firma ihre Pforten, wurde aber später unter anderer Leitung wieder eröffnet und produziert heute teilweise in Stoke-on-Trent in Derbyshire, dem Zentrum der britischen Töpferei und Keramikherstellung. Das ikonische Streifendesign wird unter dem Namen Cornish Blue auch von anderen Herstellern verwendet und ist beliebt wie eh und je. Kein Wunder: Es bringt Farbe in den Alltag und sieht immer ein bisschen nach Sommer aus, auch im November.
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