Weiche Wolle, feine Muster
Wild, rau und von Stürmen umtost sind die Shetlandinseln, der nördlichste Teil Großbritanniens. Über Jahrhunderte gehörten sie zu Norwegen. Dort oben kann man einen warmen Wollpulli immer gut gebrauchen, und so wundert es nicht, dass Strickwaren traditionell ein wichtiger Wirtschaftszweig der schönen Shetlands sind. Die ungewöhnlich weiche und feine Wolle liefern die Shetlandschafe. Sie sind klein und wetterfest, sehen niedlich aus und zeichnen sich durch besondere Robustheit aus.
Vom 26. September bis 4. Oktober feiert das Inselarchipel hoch im Norden seine „Shetland Wool Week“ – zum zehnten Mal – und würdigt damit die typische Handwerkskunst seiner Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch die Arbeit der Bauern. Angeboten werden Kurse im Spinnen, Weben, Färben, Stricken, außerdem Führungen und Werkstattbesuche, und – unverzichtbar! – „teas“, also Teenachmittage. Die meisten Events finden auf der Hauptinsel statt, aber nicht alle, sodass, wer dabei sein will, auch auf manche Fähre steigen muss.
Weltberühmt ist das „Fair Isle“-Muster, benannt nach der „Hübschen Insel“, die näher zum schottischen Festland liegt als die übrigen Shetlands. Rauten und Kreuze, in verschiedenen Farben kombiniert, sind typische Elemente. Der Legende nach brachten Spanier, die nach dem Untergang der Armada von den Einheimischen aus dem Meer gefischt wurden, die Idee mit, farbige Garne miteinander zu kombinieren. Ob das stimmt, weiß keiner. Tatsächlich aber leben auf den Shetlands Menschen mit spanischen Vorfahren, ebenso wie die Nachkommen der Wikinger.
Eine weitere Spezialität der Inseln ist das „lace knitting“, das Spitzenstricken. Dabei wird mit ganz dünner Wolle und sehr luftig gearbeitet. So fertigte sich früher manche Braut ihren zarten Schleier selbst.
Pullis aus weicher Shetlandwolle und Fair-Isle-Strickwaren gibt es auch bei uns im Sortiment. Und hier finden Sie eine Anleitung zum Waschen Ihrer Wollsachen.
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