Beide sind große Stars und so englisch, englischer geht´s nicht. Und beide feiern kurz nacheinander runden Geburtstag: Hugh Grant wird heute, am 9. September, sechzig Jahre alt. Colin Firth feiert morgen, am 10. September, ebenfalls den Sechzigsten.
Fangen wir mit Hugh Grant an: In früheren Jahren war er auf die Rolle des liebenswerten, aber leicht verpeilten jungen Mannes spezialisiert und spielte sie in Variationen immer wieder. So süß! Aber ein solches Image lässt sich mit den Jahren schlecht durchhalten. Erstmals wich er in „Bridget Jones“ davon ab, wo er zwar als Charmeur, aber als nicht besonders nett rüberkam, dann in „About a Boy“ als reicher Nichtstuer. Inzwischen ist Grant längst ins Charakterfach gewechselt, richtig tolle Leistungen brachte er in „Florence Foster-Jenkins“ und der TV-Serie „A very English Scandal“, um nur einige zu nennen. Als schmieriger Privatdetektiv überzeugte er in „The Gentlemen“.
Grant hat einen sehr britischen Humor, der an Sarkasmus grenzt und es insbesondere nichtbritischen Reportern schwer macht, aus ihm ein brauchbares Zitat herauszukriegen. Seit Privatleben hat auch schon für Schlagzeilen gesorgt, da er fünf Kinder mit zwei Frauen hat und diese nicht in der „richtigen“ Reihenfolge geboren wurden, sondern im Wechsel mal von der einen und mal von der anderen Mommy. Aber das geht uns ja nichts an. Jedenfalls ist er ein toller Schauspieler und darüber hinaus politisch engagiert. Wir wollen noch viel vom ihm sehen!
Colin Firth war nie auf einen Typ festgelegt und spielte von Anfang an komödiantische, romantische und ernste bis todernste Rollen. Unvergessen ist natürlich bis heute sein Auftritt im nassen Hemd in „Stolz und Vorurteil“ von 1996, aber darauf wollen wir ihn nun wirklich nicht festlegen. Für seine Darstellung des stotternden Prinzen bzw. Königs in „The King´s Speech“ bekam er zu Recht einen Oscar – er schaffte es, diesen stark unter Druck stehenden Mann sehr anrührend zu porträtieren bis hin zu den legendären Wutausbrüchen. Weitere Highlights seiner Karriere sind die Filme „A Single Man“, „Vor uns das Meer“ und zuletzt das Kriegsdrama „2017“. Firths Spezialität sind Menschen, die nach außen hin sehr beherrscht und fast kühl wirken, was im starken Gegensatz zu ihrem verletzlichen und leidenschaftlichen Innenleben steht.
Was das eigene Privatleben angeht, war Colin zweimal verheiratet und hat drei Kinder. Er engagiert sich für mehrere Organisationen, auch für Umweltschutz und bedrohte Völker. Mit seinem Kollegen Grant hat er nicht nur mehrfach gemeinsam vor der Kamera gestanden – in den Bridget-Jones-Filmen und in „Tatsächlich … Liebe“ –, sondern ist sich auch als überzeugter Brexit-Gegner mit ihm einig.
Wir wünschen beiden Gentlemen von Herzen „Happy Birthday“!
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