Die Illustratorin Alison Gardiner lebt im südenglischen Southsea. Sie ist bekannt für ihre originellen, oft von historischen Gebäuden inspirierten Motive, die sie unter anderem für die Organisationen National Trust und Royal Collection (Königliche Kunstsammlung) anfertigt. Alle Produkte werden im Vereinigten Königreich hergestellt, die Trinkbecher ganz traditionell in Stoke-on-Trent, der „Töpferei“ Englands.
Ihre Entwürfe und Motive haben hohen Wiederkennungswert und wirken sehr englisch. Wie haben Sie diesen besonderen Stil entwickelt?
Mein Stil hat sich über die Jahre geändert. Ganz am Anfang habe ich Grußkarten entworfen, die als Collagen gestaltet wurden – eher wie ein Muster. Ich selbst habe meinen Stil nie als typisch englisch empfunden. Aber ich vermute, er hat sich so entwickelt, weil ich für die Royal Collection, den National Trust und andere Organisationen entwerfe, die sich ums Kulturerbe in Großbritannien kümmern!
Wo suchen Sie sich Inspiration?
Da meine Arbeit häufig aus einer Zusammenarbeit mit Museen, Herrenhäusern und Kathedralen entsteht, kommt die Inspiration von diesen Gebäuden oder von den Menschen, die damit in Verbindung stehen.
Wussten Sie von klein auf, dass Kunst und Design Ihr Beruf werden? Wie entwickelte sich die Idee?
Mein Vater war Maler und gestaltete Ausstellungen und Innenräume, also bin ich in einem sehr kreativen Zuhause aufgewachsen. Als ich sieben oder acht Jahre alt war, liebte ich die schicken Küchenhandtücher aus unserer Küche (entworfen von bekannten Designern der Ära), und ich erinnere mich genau, dass ich Küchenhandtuch-Designerin werden wollte! Ich habe dann Textildruck gelernt, ehe ich zur Illustration kam.
Sie arbeiten in einer Branche mit viel Konkurrenz. Wie schwierig war der Start?
Als ich noch im College war, habe ich schon für eine Grußkartenfirma gearbeitet, sodass ich gleich regelmäßige Aufträge hatte, als ich mit der Ausbildung fertig war. Über die Jahre habe ich auf verschiedenen Gebieten gearbeitet, darunter Illustration von Kinderbüchern, Textildesign und Zeitschriftenillustration.
Es gibt ein englisches Sprichwort, nach dem man nie aufhören soll, „an Türen zu klopfen“, das heißt, trotz Rückschlägen immer weitermachen. Ich würde sagen, das war der Schlüssel zu meinem Erfolg!
Worauf sind Sie besonders stolz?
Wahrscheinlich darauf, für die Royal Collection zu entwerfen. Außerdem auf die Begegnung mit dem Prince of Wales bei einem Event für Zulieferer in Highgrove, seinem Familiensitz. Ich habe viele Produkte für Highgrove entworfen und herausgefunden, dass Prince William einen meiner Adventskalender gekauft hat – das war ganz schön aufregend!
Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?
Frühmorgens starte ich zu einem Lauf am Meer. Meistens bin ich ab 8 Uhr am Schreibtisch, beantworte E-Mails und kümmere mich um Produktion und Vertrieb. Da meine Kollektion viele verschiedene Produkte enthält, darunter Becher, habe ich mit vielen Herstellern zu verhandeln. Obwohl ich das Designen liebe, mag ich auch den Business-Aspekt meiner Arbeit, also verbringe ich nicht alle meine Tage am Zeichenbrett, wie man vielleicht denkt. Im Sommer beende ich den Arbeitstag mit einem erfrischenden Bad im Meer.
Ihre Weihnachtsprodukte sind sehr beliebt. Was bedeutet Ihnen Weihnachten?
Bei mir ist das ganze Jahr Weihnachten, denn ich fange schon zu Jahresbeginn mit den Entwürfen an, und im Frühjahr dann mit dem Organisieren der Produktion. Ab Spätsommer verhandle ich mit den Händlern und kümmere mich anschließend im Herbst um das Ausliefern der Bestellungen.
All das geht schon ein bisschen zu Lasten der besonderen Weihnachtsstimmung. Viele Jahre lang war mein Sohn Chorknabe in der örtlichen Kathedrale, deshalb war die Weihnachtszeit unheimlich geschäftig mit Proben und Gottesdiensten. Er ist übrigens auf vielen meiner Weihnachtsmotive aufgetaucht.
Ihre Ziele für die nächsten zehn Jahre?
Oh, das ist eine schwierige Frage. Was das Geschäftliche angeht, möchte ich weiter wachsen. Es ist immer schwer vorherzusagen, was so kommt im Leben, und oft ergeben sich neue Möglichkeiten, ohne dass man damit gerechnet hatte. Also, wer weiß!
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