Was haben Ed Sheeran, Emily Blunt, der Vater der Queen, Winston Churchill und „Alice im Wunderland“-Autor Lewis Carroll gemeinsam? Richtig – alle sind oder waren Stotterer. Und alle haben darunter gelitten, aber ihren eigenen Weg gefunden, damit umzugehen.
Heute ist Welttag des Stotterns. Auf Englisch heißt dieses Phänomen „stutter“ (eher amerikanisch) oder „stammer“ (eher britisch); etwa ein Prozent der Weltbevölkerung sind betroffen. Die Ursache vermutet man heute in den neurologischen Strukturen des Gehirns und nicht, wie früher, in Erziehungsfehlern oder einer ängstlichen Persönlichkeit (auch wenn Kinder, die ausgelacht werden, als Folge ängstlich werden können).
Wie man oben an der kleinen Aufzählung bekannter Stotterer aus Großbritannien sieht, steht Stottern dem Erfolg im Leben nicht im Weg. Im Gegenteil kann es als Wegweiser dienen, denn Sheeran sang dagegen an, Blunt nutzte das freie Sprechen auf der Bühne als Übung, Lewis Carroll wandte sich dem Schreiben zu, um sich besser ausdrücken zu können. So fanden sie ihre jeweilige Berufung. Und wie alle, die den Film „The King´s Speech“ mit Colin Firth gesehen haben, wissen: König George VI. wuchs, unterstützt von einem australischen Sprachcoach, über sich hinaus und hielt eine der bedeutendsten Ansprachen in der Geschichte seiner Nation.
In Großbritannien bietet die British Stammering Association, Kurzname Stamma, Rat für Stotterer, Eltern und Lehrkräfte an. Pünktlich zum heutigen Tag hat sie außerdem eine Kampagne gestartet, über die sich nachzudenken lohnt. Unter dem Motto „Find the right words“ setzt sie sich in Zusammenarbeit mit Wikipedia dafür ein, Stottern in Biografien nicht als peinliche Beeinträchtigung oder Krankheit, die man unbedingt loswerden muss, darzustellen, sondern einfach als eine Besonderheit. Kurz gesagt: „It´s how we talk.“ So reden wir eben.
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