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Phil Collins: Mit 70 Jahren immer noch dabei

Phil Collins: Mit 70 Jahren immer noch dabei

Schon als Kind galt Phil Collins als humorvoller Entertainer. Heute, an seinem 70. Geburtstag, ist er einer der erfolgreichsten Musiker unserer Zeit mit 150 Millionen verkauften Platten plus weiteren 150 Millionen mit Genesis. Wie bei so vielen Künstlern ist auch sein Leben geprägt von Höhen und Tiefen, Erfolgen und Pleiten.

Geboren wurde Philip David Charles „Phil“ Collins am 30. Januar 1951 im Londoner Stadtteil Chiswick, aufgewachsen ist er als jüngstes von drei Kindern in Hounslow. Mit fünf Jahren bekam er sein erstes Schlagzeug geschenkt. Niemand konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, dass dies sein Schicksal bestimmen würde! Sein Onkel baute ihm später ein etwas größeres Schlagzeug, im Alter von 12 Jahren kaufte er dann mit Unterstützung seiner Mutter sein erstes richtiges Drumkit. Erstaunlicherweise hat er nie gelernt, Noten zu lesen, sondern sich ein eigenes Notensystem erdacht. Auch brachte er sich das Schlagzeugspielen selbst bei, indem er zu Musik aus dem Radio oder Fernsehen übte. Ebenso hat ihn die Schauspielerei früh interessiert. Er besuchte die Barbara-Speake-Schauspielschule im Alter von 14 Jahren und erhielt sogar in der Westend-Produktion „Oliver!“ seine erste Hauptrolle. 

Schon zu Schulzeiten trat er mit diversen Bands auf und gründete sogar eine eigene. Doch erst eine Anzeige im „Melody Maker“ im Jahr 1970 sollte ihn mit „Genesis“ zusammenbringen. Die Band suchte mit den Worten „… ein für akustische Musik empfindsamer Schlagzeuger ihren nun vierten Schlagzeuger innerhalb von zwei Jahren. Phil Collins stellte sich als ein Glückstreffer heraus! 1971 erschien mit „Nursery Crime“ die erste Platte mit Phil Collins am Schlagzeug. Es folgten weitere Alben, bei denen er bereits bei zwei Liedern den Gesang übernahm.

Nach der Welttournee von „The Lamb Lies Down on Broadway“ Mitte der 70er-Jahre verließ Peter Gabriel „Genesis“. Zunächst wurde erfolglos nach einem neuen Sänger gesucht, bis die Band erkannte, dass sie eigentlich nur Phil Collins hinter dem Schlagzeug hervorlocken musste. Dies führte unweigerlich zu einer Veränderung der Musik, weg vom Progressive Rock und den opulenten Auftritten von Peter Gabriel, hin zu kommerziellem Poprock und eher schnörkellosen Auftritten – was zu einiger Kritik seitens Presse und Fans führte.

In den 80er-Jahren startete Phil Collins dann seine Solo-Karriere und hatte zahlreiche Erfolge mit den Singles wie „In the Air Tonight“ oder dem von „The Supremes“ gecoverten Song „You Can’t Hurry Love“. Auch wenn ihm vorgeworfen wurde, seichte Musik für die Massen zu machen, ließ Phil Collins sich nicht in seinem Weg beirren. Anfang der 90er-Jahre wurde er zum Superstar, sowohl mit seinen Solo-Alben wie auch der neuen Genesis-Platte „We Can’t Dance“. Mit „Genesis“ hat er seitdem eine Art „On-Off-Beziehung“, mal ist er dabei, dann steigt er wieder aus.

Neben der Musik war er auch immer dem Film zugetan. Er komponierte zahlreiche Film-Soundtracks und war vor der Kamera zu sehen, z. B. in der Serie „Miami Vice“ als durchtriebener Fernsehprediger oder als Zugräuber in dem Film „Buster“.

Phil Collins startete ins neue Jahrtausend zunächst mit einem seiner größten Erfolge: Er erhielt 2000 einen Oscar und einen Golden Globe für den Song „You’ll Be in My Heart“ aus dem Film „Tarzan“. Leider waren die folgenden Jahre von zahlreichen gesundheitlichen Problemen geprägt. 2002 wurde bei ihm der teilweise Verlust seines Hörvermögens auf dem linken Ohr festgestellt. 2007 wurde er alkoholkrank und starb 2013 fast daran. Er unterzog sich glücklicherweise einem Entzug und ist seitdem trocken. Nach einer Operation am Halswirbel im Jahr 2009 hatte er Taubheitsgefühle in den Händen, sodass er das Schlagzeugspielen aufgeben musste. Er versuchte immer wieder dem Musikbusiness den Rücken zuzukehren, gab Abschiedstourneen und veröffentlichte „das letzte Album“. Beides sollte aber bis jetzt zum Glück nie ein Abschied von Dauer sein. Im Moment ist wieder eine Abschiedstournee mit Genesis für den April dieses Jahres in England und Irland geplant. So ist er nach wie vor auf der Bühne zu sehen, auch wenn er mittlerweile einen Gehstock benötigt und meistens im Sitzen singt. Sein jüngster Sohn Nicholas Collins hat seit 2017 das Schlagzeug bei Live-Auftritten übernommen.

In seinem Privatleben war er leider längst nicht so erfolgreich wie im Musikgeschäft. Er war dreimal verheiratet, hat 5 Kinder, eine Tochter hat er von seiner ersten Ehefrau adoptiert. Seine dritte Frau Orianne und er liefern sich im Moment medienwirksam einen Rosenkrieg. Sie hatten sich eigentlich 2006 getrennt, seit 2015 lebten sie aber wieder zusammen. Dafür sind seine Kinder umso erfolgreicher. Seine Tochter Lily aus der ersten Ehe ist der Star in der Netflix-Serie „Emily in Paris“, und auch Joely aus der zweiten Ehe ist erfolgreiche TV- und Filmschauspielerin. Seine Söhne Simon und Nicholas sind beide ins Musikgeschäft eingestiegen, während Matthew mit 16 Jahren noch das Nesthäkchen ist.

Wir hoffen für Phil Collins, dass er trotz seiner schwierigen gesundheitlichen und privaten Situation einen wundervollen Geburtstag verbringen kann!

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Leserbriefe (2)

  • Claudia
    am 30.01.2021
    Guter Text, aber den Oscar erhielt er 2000 und nicht 2020, wie da steht.
  • Online-Team THE BRITISH SHOP
    am 01.02.2021
    Vielen Dank für den Hinweis. Wir haben die Jahresangabe direkt geändert.

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