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Flannan Isles: Das Rätsel der verschwundenen Leuchtturmwärter

Flannan Isles: Das Rätsel der verschwundenen Leuchtturmwärter

Auf den Flannan Isles vor der Küste Schottlands verschwanden im Jahr 1900 drei Leuchtturmwärter spurlos.

Im Jahr 1900 verschwanden auf den Flannan Isles vor der Küste Schottlands drei Leuchtturmwärter. Spurlos. Bis heute ist nicht endgültig geklärt, was passiert ist. Um dieses Rätsel ranken sich Legenden, und immer wieder inspiriert es Künstlerinnen und Künstler. Jüngstes Beispiel ist der hervorragende und sehr spannende Debütroman der Autorin Emma Stonex, „The Lamplighters“, den es auf Deutsch mit dem Titel „Die Leuchtturmwärter“ gibt.

Die unbewohnten Flannan Isles gehören zu den Äußeren Hebriden und liegen etwa 30 Kilometer vor Lewis. Für die Seefahrt waren die Inseln immer sehr tückisch, und so wurde Ende des 19. Jahrhunderts auf der größten der Leuchtturm errichtet (und zwar von David Alan Stevenson, einem Angehörigen der berühmten Ingenieur-Dynastie Stevenson, die zahllose Leuchttürme konstruiert hat. Ein Ausreißer ist Robert Louis Stevenson, der lieber Romane wie „Die Schatzinsel“ und „Dr. Jeckyll und Mr. Hyde“ schrieb). Damals war es ein solches Bauprojekt im wilden Atlantik ein überaus gefährliches und schwieriges Unterfangen.

Nicht lange nach Inbetriebnahme fiel vorbeifahrenden Seeleuten auf, dass der Leuchtturm entgegen seiner Bestimmung dunkel war. Als man ein Schiff schickte, um nach dem Rechten zu sehen, fand die Mannschaft den Turm verschlossen, die Ausrüstung komplett, alles ordentlich. Aber die drei Männer – James Ducat, Donald McArthur und Thomas Marshall – waren nicht mehr da. Und es wurden auch nie ihre Leichen geborgen.

Um die Inselkette kursierten schon vorher Geistergeschichten, nun gab es kein Halten mehr, was die Spekulationen angeht. Da wurde von drei großen schwarzen Vögeln berichtet, die stumm am Leuchtturm saßen und offenbar die Seelen der Wärter beherbergten. Von Mord und Totschlag und Suizid war die Rede. Von menschenfressenden Meeresungeheuern, aber auch von einer heimlichen Flucht, um fern der Heimat ein neues Leben zu beginnen. Die offizielle Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass die Männer wohl ins Freie gelaufen waren, um Ausrüstung gegen einen starken Sturm zu sichern, und dann von einer Riesenwelle ins Meer gespült wurden. Dass einer der Männer seine Jacke im Turm zurückgelassen hatte, ist bei solchen Wetterbedingungen allerdings zumindest auffällig.

Es gibt eine Ballade über das Verschwinden der drei, „Flannan Isle“ von Wilfrid Wilson Gibson; es gibt einen Song von Genesis darüber, eine Doctor-Who-Folge mit einem ähnlichen Thema und sogar eine von dem Vorfall inspirierte Oper, „The Lighthouse“ von Peter Maxwell Davies. In dem neuen Roman „The Lamplighters“ versetzt Emma Stonex die Handlung in die 1970er und vor die Küste Cornwalls, behält aber viele andere Details bei. Sogar die legendären Vögel tauchen auf, wobei über weite Teile unklar bleibt, was Realität und was Wahn ist – die Autorin versetzt sich sehr gut in die Lage von Menschen, die ganz auf sich allein gestellt sind in einer menschenfeindlichen Umwelt und miteinander irgendwie auskommen müssen.

Heute sind alle Leuchttürme rund um die britischen Inseln automatisiert. Nach wie vor existiert aber ihre stolze Zunft, die Association of Lighthouse Keepers.

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