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Boy George – ein Paradiesvogel wird 60

Boy George – ein Paradiesvogel wird 60

Boy George bei einer Pariser Fashion-Show im Jahr 2017

Boy George feiert heute seinen 60. Geburtstag und kann auf ein Leben voller Höhen und Tiefen zurückschauen. Geboren wurde er als George Alan O'Dowd in Kent. Sein Vater Jerry O'Dowd, war ein schwieriger Mensch, laut und gewalttätig. Seine Mutter Dinah war nach der unehelichen Geburt ihres ersten Sohnes Richard aus Irland nach London ausgewandert, wo sie sich in Jerry verliebte. Zu ihren 5 Kindern, die sie zusammen hatten, holten sie den unehelichen Sohn später auch zu sich und wohnten alle zusammen in einem viel zu kleinen und engen Arbeiterhaus in Woolwich.

Bereits im Alter von 6 Jahren war George klar, dass er anders war, mit 11 erkannte er nach einem Auftritt von David Bowie bei „Top of the Pops“, dass er schwul war. Während seine Mutter besonders sein schon damals schillerndes, wenn auch eher am Punk orientiertes Aussehen mehr oder weniger akzeptierte und ihm auch mal ungewöhnliche Kleidungsstücke nähte, lehnte sein Vater dies komplett ab.

Als George 1976 wegen seiner Unangepasstheit von der Schule verwiesen wurde, machte dies seine Lage noch schwieriger. Er hielt sich mit Gelegenheitsjobs mehr schlecht als recht über Wasser, während er nachts seine schrille Seite im Londoner Nachtleben entdeckte. 1980 nahm er dann erste Jobs in den Clubs an, zuerst an der Garderobe, dann als DJ. Im selben Jahr wurde er vom Musikmanager Malcolm McLaren, der schon „The Sex Pistols“ entdeckt hatte, für die Band „Bow Wow Wow“ engagiert, in der George aber nur kurze Zeit blieb. Doch sein Interesse an der Musik war geweckt.

1981 gründete er mit Roy Hay (Gitarre und Keyboard), Mikey Craig (Bass) und Jon Moss (Schlagzeug) zunächst die Band „Sex Gang Children“. Glücklicherweise benannten sie sich aufgrund ihrer unterschiedlichen Herkünfte und Religionen aber dann in „Culture Club“ um. Ihr erstes Album „Kissing to be Clever“ erschien 1982. Besonders die Presse war direkt von Georges androgynem Stil fasziniert. Den großen Durchbruch mit ihrer ersten Single „Do You Really Want to Hurt Me?“ verdankten „Culture Club“ allerdings einem Schnupfen! Eigentlich hätte Shakin‘ Stevens bei „Top of the Pops“ auftreten sollen. Dieser war jedoch erkältet und so wurde „Culture Club“ als darauffolgender Chart-Neueinsteiger eingeladen. Dieser Auftritt sollte das Leben der vier Musiker, und allen voran das von George, nachhaltig ändern. Es folgten vier Alben, etliche Hit-Singles, allen voran „Karma Chameleon“, und ein echtes Pop-Star-Leben mit kreischenden Fans, die sich wie George kleideten. 1986 hatte George sogar einen Gast-Auftritt in der damaligen Erfolgsserie „A-Team“!

Was zu diesem Zeitpunkt aber noch niemand wusste: Boy George und Jon Moss waren von Anfang an ein Paar gewesen. Viele der Texte von „Culture Club“ basieren sogar auf dieser Beziehung, die alles andere als einfach war. Und so kam es auch, dass „Culture Club“ im Jahr 1986, mit dem Ende der Beziehung zwischen den beiden, sich vorerst auflöste. George rutschte immer tiefer in die Heroin-Sucht – für die Presse ein gefundenes Fressen, vor allem als dann auch noch ein Freund von ihm tot in seinem Haus gefunden wurde. Seine Familie und vor allem seine Mutter halfen ihm, sich aus der Heroin-Sucht zu befreien.

Die folgenden Jahre gab es immer wieder Versuche, „Culture Club“ aufleben zu lassen. Außerdem war Boy George sowohl als DJ wie auch als Solokünstler erfolgreich. Doch 2005 folgte ein weiterer Tiefpunkt: George wohnte mittlerweile in Manhattan und hatte die Polizei gerufen, weil er dachte, bei ihm wäre eingebrochen worden. Doch stattdessen fand die Polizei Kokain in seiner Wohnung. Er wurde zu einer Geldstrafe und fünf Tagen gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Die Bilder, wie er Müll auf den Straßen New Yorks sammelte, gingen damals weltweit durch die Presse. 2008 wurde er zu 15 Monaten Haft in Großbritannien verurteilt, weil er Audun Carlsen, ein norwegisches Model und männlicher Escort, gegen seinen Willen in seiner Wohnung festgehalten hatte. Allerdings durfte er nach vier Monaten das Gefängnis wegen guter Führung verlassen.

Nach diesen Erfahrungen wandte er sich dem Nichiren-Buddhismus zu und praktiziert diesen seitdem aktiv. Dadurch findet er auch die Kraft, auf jeglichen Alkohol, Drogen und andere Substanzen zu verzichten. Und auch mit seiner Karriere geht es wieder bergauf. Es gab immer wieder Projekte gemeinsam mit „Culture Club“, 2018 tourten sie gemeinsam durch die USA und Europa. Allerdings war Jon Moss in Europa nicht mehr dabei, und es folgte ein Rechtsstreit zwischen ihm und der Band. Medienberichten zufolge hat sich Boy George mittlerweile entschuldigt, aber bei den vier Auftritten, die 2021 in Großbritannien geplant sind, ist Jon Moss ebenfalls nicht dabei.

Zudem ist ein Film über das Leben von Boy George mit dem Titel „Karma Chameleon“ in Planung. Die Dreharbeiten sollen im Herbst beginnen, aber noch ist nicht klar, wer die Hauptrolle übernimmt. Es wird also weiterhin nicht langweilig um den schrillen Paradiesvogel, der so sehr die Popmusik der 80er-Jahre geprägt hat!

Die offizielle Seite von „Culture Club“: https://boygeorgeandcultureclub.net/

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