… dann ist Sommer- und Gartenzeit
Ob Straßenfest, Sommerparty, „Village Fete“, Hochzeit oder royales Jubiläum: Das Erste, was die Briten bei freudigen Ereignissen auspacken, sind Fähnchengirlanden. Diese fröhlich im Winde flatternde Deko heißt „bunting“ und kann uni in allen Regenbogenfarben leuchten, den Union Jack zeigen, Blümchenmuster, Schottenkaro, je nach Anlass und Geschmack. Sie hat lange Tradition und gehört spätestens seit viktorianischer Zeit zu vielen Festen, die im Freien gefeiert werden. Meist sind die Wimpel dreieckig und aus Stoff, mitunter auch (weniger haltbar) aus Papier. Oder aus Kunststoff.
Der Begriff „bunting“ stammt eigentlich aus der Seefahrt und bezeichnet einen festen Stoff, der für Segel, aber auch für Fahnen verwendet wurde. Früher hieß der Offizier, der Fahnensignale gab, „bunt“. Woher das Wort letztlich kommt, ist unklar. Es gibt zwei Theorien, beide unbelegt:
- „Bunting“ hat seinen Ursprung im deutschen Wort „bunt“, weil die Fähnchen eben meistens bunt sind.
- Das heute ungebräuchliche Verb „to bunt“ hieß „etwas sieben“, wofür man gern groben Stoff nahm. Da steckt auch das französische „bon“ („gut“) drin, denn beim Sieben lässt man nur das Gute durch; Fremdkörper, Schalen und anderes bleiben hängen.
Unabhängig von der Wortherkunft machen die Fähnchen einfach Freude, weil sie so unbeschwert wirken und an den kindlichen Geschmack appellieren, der in uns allen weiterlebt. Im Internet gibt es zahlreiche Bastelanleitungen zum Selbermachen. Übrigens sieht eine Girlande am Balkongeländer oder im Garten auch ganz ohne Feier wunderschön und sommerlich aus.
Leserbriefe (0)
Keine Leserbriefe gefunden!