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Kleine Geschichte der Weste

Von lang bis kurz, von prunkvoll bis schlicht: kleine Geschichte der Weste

König Charles II. hat die Weste, engl. waistcoat, im 17. Jahrhundert bekannt gemacht.

Von lang bis kurz, von prunkvoll bis schlicht

Sie wärmt, sieht toll aus und zaubert nebenher eine schmalere Figur: Eine Weste steht Männern und Frauen gleichermaßen. Früher nur unter dem Jackett getragen, kann sie sich heute auch solo sehen lassen – zumal dann, wenn ihr Rückenteil nicht wie einst aus glänzendem Futterstoff, sondern aus dem gleichen Material wie die Vorderansicht gearbeitet ist. Solch eine Weste aus Tweed, Cord oder einem anderen robusten Stoff passt hervorragend zu sportlichen Hemden und steht für den britischen Country Style; hat sie das gleiche Material wie das Jackett, bildet sie den „Dreiteiler“, den es auch für Damen gibt.

In britischem Englisch heißt die Weste „waistcoat“, „Taillenjacke“. Als ihr Erfinder gilt ein König, Charles II., der 1660 nach Ende des Bürgerkriegs aus dem französischen Exil heimkehrte und den Thron bestieg. Aber auch wenn er sie nicht selbst entwickelt haben sollte (sie stammt wohl eher aus Persien), so hat Charles sie auf jeden Fall bekannt gemacht. Nach dem schlimmen Jahr 1666, das London erst die große Pest und dann das große Feuer bescherte, ging er dazu über, im Alltag unter dem Mantel eine für damalige Verhältnisse schlichte Weste zu tragen. Seine Höflinge beeilten sich, es ihm gleichzutun, und ließen die üppig bestickten und mit Spitzen und Bändern verzierten Hemden, die darunter ohnehin nur noch teilweise zu sehen waren, zugunsten einfacherer Modelle im Schrank. Charles war übrigens auch sehr sportlich und spielte leidenschaftlich gern Tennis, was in der Weste bequemer war.

Die Westen waren damals, ebenso wie darüber getragene Mäntel, mindestens knielang und hatten noch Ärmel. Im Lauf der Jahrzehnte wurden sie immer kürzer, und die Ärmel verschwanden.

Im Rokoko bis ins frühe 19. Jahrhundert, die Hoch-Zeit der „Dandys“, waren die Kleidungsstücke wieder aufwendig bestickt und mit Borten verziert, erst im 19. Jahrhundert wurden sie dann nüchterner. Aber in den Swinging Sixties des vergangenen Jahrhunderts glänzten sie erneut mit Brokat, Paspeln, Pailletten und Co. im Bohemian-Stil. Solche Exemplare findet man heute noch auf Flohmärkten oder in Second-Hand-Shops, während sich im Alltag längst der sportliche Stil durchgesetzt hat.

Übrigens liefert die Weste, wie so manches andere, Anlass zu Verwirrungen zwischen britischen und amerikanischen Menschen. In den USA heißt sie nämlich „vest“ – und das ist in Großbritannien ein Unterhemd.

In unserem Sortiment finden Sie eine große Auswahl an Westen für Damen und Herren.

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