Die Briten und Amerikaner scheinen beide dieselbe Sprache zu sprechen und dieselben Wörter zu benutzen. Doch manchmal wirkt es, als läge nicht nur geographisch ein Ozean zwischen dem britischen und dem amerikanischen Englisch. Und da beide Seiten denken, sie sprächen tatsächlich die gleiche Sprache, kann es durchaus zu teilweise sehr witzigen Missverständnissen kommen.
Hose oder Unterhose – that’s the question
Einer dieser Begriffe, die in beiden Sprachen vorkommt, ist „pants“. Die Briten meinen damit die Unterhose, die Amerikaner eine Hose. Da kommt es dann vor, dass eine Amerikanerin in einem Modegeschäft in London von der britischen Verkäuferin fragend angeschaut wird, wenn erstere erklärt, dass der Blazer „would go lovely with white pants“, also gut zu weißen Hosen bzw. eben Unterhosen passen würde.
Kulinarische Verwechslungen
Besonders verwirrend wird es, wenn es um Chips und Pommes Frites geht: In England heißen unsere deutschen Chips „crisps“, während mit „chips“ dort Pommes Frites gemeint sind. In den USA heißen Pommes Frites hingegen „fries“ or „french fries“, während Chips in den USA wie bei uns genannt werden. Um beim Kulinarischen zu bleiben: Kekse heißen in den USA „cookies“, in Großbritannien „biscuits“, was in den USA wiederum ein Brötchen ist, also in Großbritannien ein „roll“ oder „bun“.
Im Supermarkt wird’s peinlich
Für Verwirrung kann auch die Bezeichnung für das Erdgeschoss sorgen: Während es in England „ground floor“ heißt, nennen die Amerikaner es „first floor“. Und richtig peinlich könnte es zum Beispiel bei dem Wort „rubber“ werden, mit dem in Großbritannien umgangssprachlich der „eraser“, also der Radiergummi gemeint ist. Wenn man in den USA einen „rubber“ kaufen möchte, erhält man stattdessen ein Kondom!
Post ist nicht gleich Post
Und selbst beim Thema Briefträger gibt es Unterschiede: „post“ bedeutet in beiden Sprachen Pfosten. Im Englischen bezeichnet „post“ – wie bei uns auch – aber eben auch die Post, die Briefe und Pakete verschickt und zustellt. Der Briefträger heißt im Englischen „postman“, in den USA „mailman“. Sagt man zu diesem „postman“, erntet man schräge Blicke, denn was soll ein „Pfostenmann“ sein?
Britische Höflichkeit trifft auf amerikanische Direktheit
Der größte Unterschied liegt aber sicherlich in der Direktheit. Die Engländer sind berühmt dafür, Dinge zu verklausulieren und Wünsche nicht direkt zu äußern. Da wird aus dem einfachen „Kannst Du bitte das Fenster zumachen“ ein „I am a bit cold“. Man selber muss dann darauf kommen, dass man das Fenster schließen soll. Die Amerikaner hingegen kennen diese Verklausulierungen hingegen wie wir ebenfalls kaum. Das hat dann zur Folge, dass sich Briten und Amerikaner häufig nicht verstehen! Während der Engländer in dem Beispiel mit dem Fenster verärgert ist, dass der Amerikaner nicht das Fenster schließt, denkt sich der Amerikaner nichts dabei oder bietet eventuell seine Jacke an, was zu noch mehr Konfusion auf beiden Seiten führt.
Mit Humor nehmen
Wir als Deutsche stehen da manchmal verwirrt in der Mitte, wenn wir Freunde von beiden Seiten des Atlantiks haben. Da hilft nur, solche Situationen mit Humor zu nehmen und zu erklären – häufig kann man dann noch Jahre darüber lachen, wenn man dem amerikanischen Bekannten zum Beispiel erklärt hat, man würde mal eben zur Post gehen …
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