Die Legende von Atlantis beschäftigt die Fantasie der Menschen seit der Antike. Ob es dieses versunkene Reich einst wirklich gegeben hat, darüber wird noch immer diskutiert. Gefunden wurde es bisher nicht.
Großbritanniens versunkene Siedlungen sind leichter zu lokalisieren. Viele liegen in Stauseen und Trinkwasserreservoiren, die zwischen Anfang und Mitte des 20. Jahrhunderts angelegt wurden. Komplette Dörfer wurden damals aufgegeben – teils gegen den erbitterten Widerstand der Alteingesessenen – und dann überflutet. Bei niedrigem Wasserstand in trockenen Sommern tauchen Kirchtürme und mitunter auch alle Ruinen wieder auf. Ein ziemlich gruseliger Anblick, der viele Schaulustige anzieht. Beispiele für versunkene Orte sind:
- Derwent in Derbyshire im Ladybower Reservoir,
- Taf Fechan im gleichnamigen Reservoir in Südwales,
- Capel Celyn in Nordwales, das 1965 in einem Reservoir zur Trinkwasserversorgung Liverpools unterging – unter großem Protest der Betroffenen.
- Normanton im Reservoir Rutland Water. Die Kirche St. Matthews wurde erhalten, steht heute auf einem Betonfundament etwa zur Hälfte im Wasser und ist ein beliebtes Fotomotiv.
Aber auch an der Küste finden sich Orte, die sich das Meer irgendwann einfach geholt hat. Prominentes Beispiel ist Dunwich in Suffolk, im Mittelalter eine florierende Hafenstadt an der Ostküste, die auch das britische Atlantis genannt wird. Ursprünglich lag sie fast zwei Kilometer von der See entfernt, aber das Wasser drang immer weiter vor, verheerende Sturmfluten rissen Häuser und Menschen in die Tiefe. Heute stehen noch einige malerische Reste auf der immer weiter erodierenden Klippe, aus der manchmal – o Grauen – die Knochen eines früher dort gelegenen Friedhofs fallen. Die dazugehörige Kirche war eins der letzten Gebäude, das Anfang des 20. Jahrhunderts im Meer verschwand.
Gemeinsam ist vielen versunkenen Orten ein Mythos, der immer wieder auflebt und weitererzählt wird. Angeblich hört man in manchen Nächten die Glocken der versunkenen Kirchen läuten … wer sie läutet, möchten wir lieber nicht wissen.
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