Das Wembley-Stadion wird 100

Luftaufnahme des Wembley-Stadions in London

Der Neubau des Londoner Wembley-Stadions stammt aus dem Jahr 2007.

Sport, Kultur und Kultstatus

Triumph und Niederlage, große Gefühle, Weltklasse-Wettkämpfe und Weltklasse-Musik: Das Wembley-Stadion in London ist eine der berühmtesten Sport-, aber auch Kulturstätten der Welt. Vor 100 Jahren wurde es eröffnet. Auch wenn der heutige Bau nicht mehr das Original ist, sondern von 2007 stammt und völlig anders aussieht, so ist der Kultstatus geblieben.

Ein paar historische und aktuelle Fakten – nicht nur für Fußballfans

Das erste Wembley-Stadion wird zur „British Empire Exhibition“ 1923 als multifunktionale Sportstätte gebaut. Zwei blendend weiße Türme flankieren den Eingang.
Auf dem Gelände hat vorher eine Art Eiffelturm gestanden, der nie fertig wurde. Dem Initiator war das Geld ausgegangen.
Zum allerersten Fußballspiel, dem Cup Final 1923 nur vier Tage nach der Eröffnung, kommen viel mehr Leute als gedacht. Ein Polizist reitet langsam durch die Menge und drängt die Menschen vom Spielfeld – was nur beweist, dass es tatsächlich Retter auf weißen Pferden gibt!
Außer Fußball wird in Wembley auch Rugby und Damenhockey und ein einziges Mal – 1932 – Baseball gespielt. Außerdem gibt es Motorradrennen, Hunderennen und Boxkämpfe. 1961 wird sogar (vorübergehend) eine Skisprungschanze ins Stadion gebaut. Heute liegt der Schwerpunkt auf Fußball, Rugby und auch American Football.
Im Zweiten Weltkrieg ist das Stadion zeitweise Flüchtlingsunterkunft.
Beim ersten Musikevent in Wembley spielt 1962 die Band Yes. In der Folge gastieren unzählige berühmte Künstlerinnen und Künstler von Madonna über Michael Jackson und die Spice Girls und Queen bis – im kommenden Sommer – Harry Styles und Mötley Crüe. Historische Highlights sind das britische Live-Aid-Konzert von 1985 und das Zehn-Stunden-Event zu Ehren Nelson Mandelas 1988.
1966 fällt beim WM-Endspiel England gegen Deutschland das umstrittene Wembley-Tor – ein deutsches Fußballtrauma.
Stuntspringer Evel Knievel überspringt 1975 mit dem Motorrad im Stadion genau 13 Busse, beim letzten stürzt er und verletzt sich schwer.
Papst Johannes Paul II. zelebriert 1982 eine Messe im Wembley Stadium.
2000 wird das alte Stadion geschlossen, 2002 abgerissen. Der Neubau – 2007 eingeweiht – wird von einem Architektenteam entworfen, zu dem auch Norman Foster gehört.
Charakteristisch ist der 134 Meter hohe Stahlbogen. Er sieht nicht nur toll aus, sondern stabilisiert die Konstruktion.
Wembley ist eins der größten Stadien der Welt, hat ein Schiebedach, nur Sitz- und keine Stehplätze (und mehr als 2600 Toiletten!).
Eigentümerin ist die englische Football Association.
Für die Live-Aid-Szenen im Film „Bohemian Rhapsody“ (2018) durfte das historische Stadion digital wiederauferstehen.

Ein kurzes Video zum 100-Jährigen gibt es bei YouTube.

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