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Die feine englische Art

Englische Chips, mal sprachlich betrachtet

Fish and Chips sind das Nationalgericht Englands.

Fish and Chips sind das Nationalgericht Englands.

„Fish and Chips“ sind köstlich, „chips“ solo auch – eine Portion aus dem Papier zu essen, gehört zu einem Großbritannien-Urlaub einfach dazu. Aber warum heißen sie eigentlich so?

Köstlichkeiten aus dem „chippy“

Also,

  • „to chip“ als Verb bedeutet: etwas abhacken, abhauen, abschneiden – zum Beispiel Holzspäne von einem Block für den Kamin oder Steinstücke im Bildhaueratelier.
  • Dabei ist „a chip“ das kleine Teil, das dabei entsteht.
  • So gesehen sind die „chips“, die ins heiße Fett kommen (zweimal, bitte, sonst leidet der Geschmack!) einfach nur Stücke, die aus einer Kartoffel geschnitten wurden.
  • Und der Laden, der sie verkauft, ist „the chippy“, kurz für „fish and chips shop“ oder auch „fish 'n' chips shop“.

Aus der Kulinarik ist der Begriff „chip“ für ein kleines Teil auch in die Elektronik eingewandert und ins Spielkasino als ein anderes Wort für Jeton. Die „Blue Chips“ aus der Welt der Aktien gelten als besonders stabil; hier liegt der Grund wohl darin, dass blaue Jetons beim Pokerspiel in den USA den höchsten Wert hatten.

Ein „chip“ auf der Schulter bedeutet nichts Gutes

Mehrere englische Redewendungen beziehen sich auf „chips“, wobei nicht die kulinarische Variante gemeint ist.

  • Sieht jemand genauso aus wie Mummy oder Daddy oder hat einen ganz ähnlichen Charakter, so ist er oder sie „a chip off the old block“, ein Stück vom alten Block (das „off“ muss zwingend mit zwei F geschrieben werden).
  • „When the chips are down“ sagt man, wenn es ums Ganze geht – sprichwörtlich: Die Spieljetons liegen und die Roulettekugel rollt.
  • Einen „chip“ auf der Schulter zu haben („to have a chip on your shoulder“) bedeutet seltsamerweise „frustriert und gereizt sein“. Bei diesem Sprachbild geht es ebenfalls nicht um Kartoffelstäbchen, auch wenn die Fettflecken auf der Jacke hinterlassen und somit Grund zum Ärgern gäben, sondern um Holzspäne.
    Angeblich legten amerikanische Schuljungs, wenn sie sich prügeln wollten, einander ein Holzstück auf die Schulter und forderten dazu auf, es runterzuschlagen – vergleichbar mit der heruntergehauenen Mütze oder einem Fehdehandschuh. Ob diese Geschichte stimmt, können wir aber nicht beschwören; es gibt noch andere Erklärungen, die auch nicht plausibler sind. 

Sprachverwirrung rund um die Kartoffel

Zurück zum „chippy“ und seinem delikaten Angebot.

  • Bekanntlich nennen wir frittierte Kartoffelstäbchen wie die Franzosen „pommes frites“, wobei wir das mit „Pommes“ abkürzen und die Franzosen mit „frites“. Die Sprache geht schon seltsame Wege …
  • In den Vereinigten Staaten sind das „French fries“ oder „fries“.

Dagegen verstehen wir und auch die Nordamerikaner unter Chips ausschließlich Kartoffelchips aus der Tüte, mit denen wir abends vorm Fernseher das Sofa vollkrümeln. Die heißen in Großbritannien und Irland aber „crisps“, weil sie so knusprig sind. 

Um die Verwirrung zu komplettieren: Die Australier nennen beides „chips“ – Pommes genauso wie Kartoffelchips. Und das scheint auch zu klappen.

PS. In britischen „chippys“ steht immer Ketchup und häufig auch Mayo auf den Imbisstischen. Die klassische Dreingabe aber ist Malzessig pur, der großzügig über die Kartoffeln und auch den panierten Fisch geträufelt wird.

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Leserbriefe (2)

  • Susann Buckatz
    am 14.07.2023
    Liebe Redaktion,
    danke für die Chips-Aufklärung. Bis auf die kulinarischen Varianten war alles neu für mich. Wir haben im Mai unseren ersten Orkney-Chippy besucht, wobei es eigentlich ein Cafe in Kirkwall (Mainland) war, wo es aber alles durcheinander gab. Siehe beigefügte Fotografien.
    Falls Sie noch einen Beitrag zum Thema Süßwarenläden machen, da gibt es bei uns wunderbare Fotos und Videos.

    Liebe Grüße, Susann Buckatz
  • Maria Görgner
    am 15.07.2023
    Liebes British-Shop-Team,
    wieder einfach köstlich.
    Ganz, ganz liebe Grüße und vielen Dank
    Maria

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