Äpfel sind sehr haltbar und rund ums Jahr zu kaufen, aber aus einheimischem Anbau und frisch vom Baum schmecken sie am allerbesten. Der ideale Zeitpunkt, um sie möglichst oft zu genießen, ist also genau jetzt! Auch Großbritannien hat eine lange Tradition des Apfelanbaus und kultiviert Sorten, die es anderswo gar nicht oder kaum gibt. Unser persönlicher Lieblingsapfel aus dem Königreich ist der säuerliche Bramley, der sich weniger zum Roh-Essen eignet, mehr als Back- und Kochzutat und als Bratapfel. Ein brauchbarer Ersatz ist hierzulande der Boskoop. Übrigens stammt auch der Cox Orange – einfach zum Anbeißen lecker – ursprünglich aus England und trägt den Namen seines Züchters, Richard Cox.
Äpfel passen nicht nur in Kuchen und Pie oder unter eine knusprige Streuseldecke, sondern auch hervorragend zu pikanten Gerichten. Einige Ideen:
Wildgerichte
Mitgeschmorte Apfelscheiben peppen Wildragout auf und geben eine feine säuerliche Note. Zu Wildgeflügel passt (pro Person) ein Bratapfel aus dem Backofen, nach dem Backen gefüllt mit etwas Cranberry- oder Preiselbeersauce.
Oder probieren Sie eine „sausage casserole“ mit Wildbratwürsten:
- Den Ofen auf 190 Grad vorheizen.
- Für vier Personen vier Wildbratwürste halbieren, in eine Auflaufform geben.
- Zwei geviertelte rote Zwiebeln und zwei entkernte und in Scheiben geschnittene säuerliche Äpfel dazugeben (die Schale der Äpfel kann dranbleiben, wenn sie nicht allzu hart ist).
- Drei Esslöffel Olivenöl mit zwei Esslöffel flüssigem Honig, einem kleinen Schuss Sojasauce und einem Esslöffel körnigem Senf verrühren, in die Form gießen und alle Zutaten mit den Händen gut vermengen.
- Eine gute halbe Stunde im Ofen schmoren, bis alles gebräunt ist.
- Dazu Kartoffelbrei oder knuspriges Brot servieren.
Schmeckt übrigens auch mit normalen Bratwürsten.
Salate
In Scheiben oder Stifte geschnittene Äpfel werten viele Salate auf.
Robuste Sorten wie Frisee, Romanesco oder Radicchio schmecken wunderbar mit Apfel, Cheddar oder Blauschimmelkäse und Nüssen. Die Marinade rührt man aus gleichen Teilen neutralen Öls und Apfelessig, abgeschmeckt mit Salz, etwas Zucker und Pfeffer.
Rohe Kohlsalate mit Joghurt- oder Mayonnaise profitieren sehr von kleingeschnittenem Apfel und etwas Zitronensaft und, wer mag, Rosinen.
Der klassische Waldorfsalat aus Sellerie, Apfel und Walnuss lässt sich variieren – zum Beispiel mit gegartem Hühnerfleisch oder knusprigem Speck. Die Sauce dazu aus wenig Mayo, flüssiger Sahne, etwas Apfelsaft, einem Hauch Currypulver sowie Salz und Pfeffer rühren. Ob Sie Stangen- oder Knollensellerie nehmen, ist Geschmackssache (in Großbritannien favorisiert man die Stangen).
Schweinefleisch und Geflügel
Säuerliche Äpfel sind perfekte Partner für Koteletts. Einfach geviertelt in der Pfanne mitschmoren. Zum Schluss das Fleisch herausnehmen, alles mit Weißwein oder Cider ablöschen, ein wenig saure Sahne zugeben, abschmecken. Dann mit den Äpfeln über die Fleischstücke gießen.
Nimmt man Schweinefilet in Scheiben und brät noch ein paar kleine Zwiebeln mit, so heißt das Ergebnis „Somerset Pork“ – ein englischer Klassiker.
Aber auch Enten- und Hähnchenkeulen schmecken köstlich mit geschmorten Apfelscheiben.
PS. Weitere Rezeptideen finden Sie in unseren Kochbüchern.
Leserbriefe (1)
Escher Andrea
am 29.10.2023