Prince „Steady Eddie” taufte die Regenbogenpresse Prinz Edward, der mit vollem Namen HRH Prince Edward Antony Richard Louis, Duke of Edinburgh KG, GCVO heißt. Was zunächst etwas spöttisch klingen mag – das Adjektiv „stetig“ klingt nicht gerade glamourös –, ist tatsächlich eine Anerkennung höchsten Grades: Während er in früheren Jahren mit Missgeschicken und Blamagen die Schlagzeilen beherrschte, gilt er heute, gemeinsam mit seiner Gattin Sophie, Duchess of Edinburgh, als zuverlässiger Anker innerhalb der britischen Königsfamilie.
Am 10. März 2024 wird Prinz Edward 60 Jahre alt. Mit diesem Artikel blicken wir auf die Verwandlung des unsteten Prinzen zum beliebten und geschätzten Royal.
Ein Nesthäkchen wird flügge
Als viertes und jüngstes Kind von Königin Elizabeth II. und Prinz Philip kam Edward am 10. März 1964 zur Welt, sein Bruder Charles war bereits ein Teenager. Nur wenig Monate vor seiner Geburt erkämpften sich Großbritannien und Nordirland bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck eine Goldmedaille im Herren-Zweierbob. Auch wenn Edward im späteren Leben kein Bobfahrer und Olympiasieger wurde – das überließ er seinem monegassischen Kollegen Fürst Albert von Monaco – spielt Sport eine starke Rolle in seinem Leben.
Bis es dazu kam, musste der junge Prinz einige Umwege nehmen. Wie viele andere aus seiner Generation probierte er sich aus, scheiterte hier und da und wechselte die Richtung. Mit dem Unterschied, dass sein vermeintliches Versagen immer von der Öffentlichkeit begleitet wurde. Dass eine Karriere bei den Royal Marines nichts für ihn war, merkte er ziemlich schnell. Sein Abbruch, nachdem er gerade mal ein Drittel des Kommandokurses absolviert hatte, brachte ihm genau so viel Häme ein wie seine Ausflüge in die Unterhaltungsbranche, während derer er für den Musical-Komponisten Andrew Lloyd Webber tätig war und anschließend zum Fernsehen wechselte.
Sophie, die Liebe seines Lebens
Edwards Arbeit in der TV-Branche brachte aber zumindest eine gute Sache hervor: Im Jahr 1987 lernte er erstmals Sophie Rhys-Jones kennen, über eine gemeinsame Bekannte beim Radio. Bis es allerdings zum ersten Date kam, sollten weitere Jahre vergehen – erst ab 1993 waren Sophie und Edward offiziell ein Paar. Während eines Weihnachtsurlaubs auf den Bahamas stellte Edward seiner Herzensdame die Frage aller Fragen, sie sagte „ja” und weniger als ein Jahr später wurde am 19. Juni 1999 in der St. George‘s Chapel von Windsor Castle die pompöse Hochzeit gefeiert.
Das Leben von Edward hätte von nun an in geordneten Bahnen verlaufen können, wenn es da nicht diesen einen Skandal gegeben hätte, bei dem seine Frau Sophie und ihr PR-Unternehmen in eine Falle gelockt wurden und sie dabei „erwischt wurde”, wie sie wenig schmeichelhafte Worte für ihre Schwiegermutter übrig hatte und zudem ihre königlichen Verbindungen zu Business-Zwecken auszunutzen schien.
Eine – zumindest bis heute – letzte Peinlichkeit, die dazu führte, dass Sophie ihre Firma aufgab und sich Edward als voll arbeitendes Mitglied der britischen Königsfamilie anschloss.
Prinz Edward, der Herzog von Edinburgh: endlich angekommen
In den kommenden Jahren fand Prinz Edward seine Rolle und arbeitete dafür, um sein Image zu verbessern, nicht nur innerhalb seiner Familie, sondern auch in den Augen der Weltöffentlichkeit. Er und Sophie wurden zur zuverlässigen Stütze der Königin, und Elizabeth II. konnte sich darauf verlassen, dass Edward sie würdig bei offiziellen Anlässen vertreten würde. Dass er als der heimliche Lieblingssohn der Queen galt, ist nicht zuletzt Sophie zu verdanken – ihr Lapsus wurde ihr von der Königin schnell verziehen und ihr Verhältnis galt bis zum Tod der Königin als sehr eng und von gegenseitigem Respekt geprägt.
Nach dem Tod der Queen gewann die Rolle von Prinz Edward noch einmal mehr an Gewicht: Seit Charles den Thron bestiegen hat, sind er und Sophie weiterhin regelmäßig im Einsatz. Am 10. März 2023, zu seinem 59. Geburtstag, verlieh König Charles seinem Bruder den Titel eines Herzogs von Edinburgh.
In seiner Rolle engagiert er sich insbesondere für den Duke of Edinburgh's Award, den Prinz Philip 1956 gründete, um jungen Menschen bei der Entwicklung von Lebens- und Arbeitsfähigkeiten zu helfen, sowie für weitere Wohltätigkeits-Organisationen im Bereich Kunst und Sport.
10 Dinge, die Sie vielleicht noch nicht über Prinz Edward wussten
- Prinz Philip war bei seiner Geburt anwesend, bei der Geburt seiner Geschwister allerdings nicht.
- Sein „Gap Year” – das Jahr zwischen Abitur und Universität – verbrachte er als Englisch- und Geschichtslehrer in Neuseeland.
- Edward ist der einzige seiner Geschwister, das nicht geschieden ist.
- Das Paar hat zwei gemeinsame Kinder, Lady Louise Windsor und James, Viscount Severn.
- Edwards und Sophies Tochter Louise erbte die Kutsche und Ponys von Prinz Philip.
- Er ist Präsident der Commonwealth Games Federation und unterstreicht damit sein Engagement für den Sport und die internationale Zusammenarbeit.
- Darüber hinaus ist er Schirmherr von über 70 Wohltätigkeits-Organisationen.
- Edward besucht jährlich das Pferderennen Royal Ascot und trägt dabei immer dieselbe Krawatte, auf der Pferde abgebildet sind.
- Laut der „Sunday Post“ isst Prinz Edward gerne die sogenannten „Balmoral Butties”: Ein Schinkensandwich, das in Großbritannien eigentlich unter dem Namen „Bacon Butty“ bekannt ist.
- Prinz Edward hat am selben Tag Geburtstag wie Sharon Stone. Er ist allerdings sechs Jahre jünger als die amerikanische Schauspielerin.
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