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Die feine englische Art

Die Schokoladenküche des Hampton Court Palace

Ansicht des Hampton Court Palace mit Garten

Hampton Court Palace ist für uns einer der schönsten Königspaläste Englands. Schokolade ist nicht das Erste, was einem in den Sinn kommt, wenn man an den Palast denkt. Aber es gibt dort eine historische Schokoladenküche, die einzigartig in England ist!

Eine Küche von Christopher Wren

Kein Geringerer als Sir Christopher Wren, der unter anderem die St. Paul’s Cathedral entworfen hat, baute Ende des 17. Jahrhunderts für König William III. und Königin Mary II. den Süd- und Ostflügel des Hampton Court Palace im Barockstil um. Dabei ließ Wren auch eine Schokoladenküche errichten, denn Schokolade galt damals als purer Luxus und wurde vom Königspaar sehr geschätzt.

Schokolade für die Royals

Kakaobohnen wurden ab dem 17. Jahrhundert importiert und kamen ungefähr zeitgleich mit Tee und Kaffee in England an. Aber nur die Reichen und natürlich der König konnten sich den Luxus der heißen Schokolade leisten. Von König William III. als auch von Königin Mary II. ist überliefert, dass sie von dem neuen Getränk begeistert waren. William liebte die Trinkschokolade besonders, während Mary sie vor allem als Frühstücksgetränk zu sich nahm. Der König beschäftigte sogar einen Schokoladenmeister namens Solomon de le Faya. Schokoladenmacher von Georg I. war Thomas Tosier, der ab 1714 für den König arbeitete. Zusätzlich betrieb dieser mit seiner Frau auch ein Schokoladengeschäft in der Chocolate Row in Greenwich.

Edel zubereitet und serviert

In einer kleinen, feinen Küche im Hampton Court Palace stellte der Schokoladenmeister das Heißgetränk her, dessen Zubereitung damals ein aufwendiges Verfahren war. Die Kakaonüsse wurden geröstet, aromatisiert und die Nibs auf einer heißen Steinplatte, der Metate, zu einer Paste zermahlen. Diese Paste wurde dann zu Blöcken geformt, die als „cake“ bezeichnet wurden. Die Blöcke reiften mehrere Monate lang und wurden dann in Milch, Wasser oder Wein geschmolzen, mit Zucker gesüßt und mit Gewürzen aromatisiert. Auch rote Chilischoten kamen zum Einsatz.

Das fertige Getränk wurde in den Schokoladensaal gebracht, ein geschützter Raum, in dem vergoldete Schokoladenkannen und teure Porzellantassen aufbewahrt wurden. Hier wurde die Schokolade in die Servierbehälter gefüllt und direkt zum König oder zur Königin gebracht.

Die heutige Schokoladenküche

Seit dem 18. Jahrhundert wurde die Schokoladenküche nicht mehr in ihrer ursprünglichen Funktion genutzt. Sie diente als Küche für die darüber liegenden „Grace and Favour Appartements“ und später als Blumenladen. Erst 2013 entdeckte ein Kurator des Schlosses ein Inventar aus dem 18. Jahrhundert und konnte den genauen Standort der Schokoladenküche ausfindig machen. Seit 2014 ist die Schokoladenküche nun für Besucher zugänglich. Dort können Sie alle Geräte und Beispiele der Zutaten und verschiedenen Aromen sehen, die für die Herstellung des köstlichen königlichen Getränks verwendet wurden.

Mehr über den Hampton Court Palace finden Sie hier: https://www.hrp.org.uk/hampton-court-palace/

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