Von der Karibik nach Devon
Gute Neuigkeiten für alle Fans von Death in Paradise: Der tollpatschige und liebenswerte DI Humphrey Goodman, gespielt von Kris Marshall, löst neue Kriminalfälle. Allerdings befindet sich sein Arbeitsplatz nicht mehr auf der Karibikinsel Saint Marie, sondern im heimischen Großbritannien. Denn zusammen mit seiner Verlobten Martha Lloyd ist er in das fiktive Shipton Abbott in Devon gezogen – wo alle sechs Folgen dieses Spin-Off von Death in Paradise spielen. Als echter Schauplatz diente Looe in Cornwall.
Liebenswert, schrullig und weniger tödlich
Zurück in ihrem Heimatort möchte Martha ein Café eröffnen, während Humphrey seinen Job als Chefermittler bei der örtlichen Polizei antritt. Beyond Paradise setzt dabei auf viele heiß geliebte Elemente der Mutterserie. Allen voran ein tolles Ermittlerteam und ein malerischer Ort in schöner Umgebung mit liebenswerten, schrulligen und oftmals auch ziemlich kriminellen Charakteren. Kein Wunder, denn Serienschöpfer Robert Thorogood hat bei beiden Serien das Sagen.
Doch es gibt einige entscheidende Unterschiede: Denn die Anwesenheit eines Superermittlers treibt oft die Todeszahlen in der jeweiligen fiktiven Region in schwindelnde Höhen. Doch die Macher, Autor Tony Jordan und Regisseurin Sandy Johnson, entschieden sich dafür, Humphrey meist mit komplexen, aber nicht unbedingt tödlichen Fällen zu konfrontieren. In den sechs Folgen der ersten Staffel ermittelt er deshalb in Sachen Gemäldediebstahl, einer Brandstiftung inspiriert von der Geschichte von den drei kleinen Schweinen oder sucht nach einer verschwundenen Familie. Kurzum: Shipton Abbott ist ein sehr viel sicherer Ort als das mörderische Midsomer County von Inspector Barnaby oder Saint Marie aus Death in Paradise. Doch auch diese unblutigeren Fälle halten das vierköpfige Polizeiteam gehörig auf Trab.
Kleinstadtzwist und Familienangelegenheiten
Schon früh stellt Humphrey zudem fest, dass es in Shipton Abbott vor Klatsch, Intrigen und Zwistigkeiten nur so wimmelt. Zudem wohnen er und seine Verlobte Martha vorübergehend bei ihrer Familie und Marthas Mutter ist von ihrem zukünftigen Schwiegersohn alles andere als begeistert. Während beide auf eine Wohnung hoffen und Martha nach einem Lokal für ihr Café sucht, eckt Humphrey in der Kleinstadt gehörig an. Und auch das Zusammenleben mit Martha gestaltet sich schwieriger als erhofft – erst recht, als ein Nebenbuhler auftaucht und es Rückschläge bei der Familienplanung gibt.
Wer Death in Paradise kennt, weiß, dass DI Humphrey Goodman ein echter Sympathieträger ist. Er ist aber auch unbeholfen, unordentlich, exzentrisch und äußerst kreativ in seinem Job. Legendär sind zum Beispiel seine unübersichtlichen Notizen auf Quittungen, Servietten und was er sonst zu fassen bekommt. So viel Chaos weckt bei seinem neuen Team, bestehend aus DS Esther Williams, PC Kelby Hartford und Margo Martins zunächst wenig Vertrauen.
Eine Hexe aus dem 17. Jahrhundert und anderen Kleinkriminelle
Vor allem DS Esther Williams muss sich erst an Humphreys unkonventionelle Ermittlungsmethoden gewöhnen. Aber sie ist schnell begeistert, als sie merkt, wie erfolgreich er damit ist. Denn in der ersten Folge müssen beide in einem mysteriösen Fall ermitteln: Gwen Tyler, die Inhaberin einer Ladenkette für Bio-Schönheitsprodukte, wurde in ihrem Haus angegriffen. Das Opfer ist überzeugt, dass das „Mother Wheaten“ gewesen sein muss – eine Hexe aus dem 17. Jahrhundert. Humphrey und Esther beginnen zu ermitteln und stoßen dabei auf zahlreiche Ungereimtheiten.
Beyond Paradise: Neue Ermittlungsmethoden
Beyond Paradise punktet bei der Auflösung mit einer weiteren Änderung: Denn Humphrey legt den versammelten Verdächtigen und Beteiligten nicht den Tathergang dar und offenbart dann den Täter oder die Täterin. Stattdessen geht er zurück an den Ort und in die Zeit des Verbrechens und taucht ins Geschehen ein. Denn er erklärt in Echtzeit, was passiert ist, während er auf wichtige Indizien hinweist. Das ist spannend. Und es macht riesigen Spaß, Humphrey dabei zuzusehen, wie er inmitten des Tathergangs herumwirbelt und den Fall ganz bildlich und eindrucksvoll löst.
Wer mit auf Täterjagd in Shipton Abbott gehen möchte, sollte den Serienstart am 1. September 2024 im ZDF und in der Mediathek nicht verpassen.
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