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Britische Herbsttraditionen: Von Guy Fawkes Night bis zu gruseligen Halloween-Abenteuern

Britische Herbsttraditionen: Von Guy Fawkes Night bis zu gruseligen Halloween-Abenteuern

Der britische Herbst hat mehr zu bieten als verregnete Nachmittage mit literweise Earl Grey und endloses Blätterharken. Genau jetzt finden in Großbritannien die originellsten Veranstaltungen statt und Traditionen und Bräuche aus Jahrhunderten leben wieder auf – oft auf skurrile Art und Weise. Wir werfen einen Blick auf die bekanntesten typisch britischen Events der Saison.

Guy Fawkes Night: Verschwörung, Verrat und jede Menge Feuerwerk

Beginnen wir mit einer der berühmtesten Traditionen, die den Herbst in Großbritannien markiert: Guy Fawkes Night am 5. November. Hierbei wird an den sogenannten „Gunpowder Plot“ erinnert, bei dem Guy Fawkes und seine Kumpane 1605 versuchten, das Parlament samt König in die Luft zu sprengen. Spoiler: Es hat nicht geklappt. Stattdessen wurde Fawkes verhaftet und – sagen wir mal so – sein Plan endete mit einem Knall, aber anders, als er sich das vorgestellt hatte.

Seitdem feiern die Briten jedes Jahr am 5. November, dass sie um Haaresbreite einer riesigen Explosion entkommen sind. Wie? Mit Feuerwerken natürlich! In fast jeder Stadt und jedem Dorf wird der Himmel von bunten Explosionen erleuchtet, die die Nacht durchdringen.

Aber das ist noch nicht alles! Der wohl skurrilste Teil des Tages sind die „Bonfires“,  riesige Lagerfeuer, auf denen traditionell Figuren verbrannt werden, die Guy Fawkes darstellen sollen. Viele dieser Puppen sehen erstaunlich professionell aus, während einige eher an die Vogelscheuche des Nachbarn erinnern. Aber bekanntlich ist es der Gedanke, der zählt.

Halloween: Kürbisse, Geister und ein bisschen Chaos

Einen knappen Schlagabtausch mit der Guy Fawkes Night führt das Halloween-Fest am 31. Oktober. Halloween mag in den USA besonders groß gefeiert werden, aber auch in Großbritannien kommt der 31. Oktober mit jeder Menge Spuk und Spaß daher. Der Brauch, sich in gruselige Kostüme zu werfen und die Nachbarschaft unsicher zu machen, hat tief verwurzelte keltische Ursprünge. Die Kelten feierten Samhain, das den Beginn des Winters markierte und angeblich eine Zeit war, in der die Grenze zwischen den Lebenden und den Toten besonders schmal war. Ganz schön gruselig.

Heute sieht man Kinder in allen möglichen schaurigen Verkleidungen von Tür zu Tür gehen und „Süßes oder Saures“ rufen. Klingt niedlich? Vielleicht. Aber wenn man keinen Vorrat an Schokolade und Bonbons bereithält, könnte das Ergebnis ein in Toilettenpapier eingewickeltes Haus sein! Auch Erwachsene feiern Halloween, indem sie sich in schräge Kostüme werfen und an gruseligen Partys teilnehmen. Eine echte Herausforderung ist dabei der Kürbisschnitzwettbewerb: Wer schafft es, aus einem unschuldigen Kürbis die furchterregendste Fratze zu zaubern? Wer versagt, endet oft mit einem traurigen Matschgesicht, das aussieht, als hätte es eine besonders harte Woche hinter sich.

Die Freude an Halloween liegt aber nicht nur im Gruselfaktor, sondern auch in der Leichtigkeit und dem gemeinsamen Lachen. Wenn man einmal sieht, wie eine Gruppe erwachsener Menschen verzweifelt versucht, ein Spinnennetz aus Zuckerwatte zu spinnen, weiß man, warum Halloween zu den Highlights des britischen Herbstes gehört.

Erntedankfest (Harvest Festival): Ein Fest der Fülle

Natürlich wäre der britische Herbst nicht vollständig ohne das traditionelle Erntedankfest, das sogenannte Harvest Festival. Es wird Ende September oder Anfang Oktober gefeiert, wenn die Felder abgeerntet sind und die Speisekammern sich füllen. Dieser Brauch reicht bis in die alten Zeiten zurück, als die Ernte für die Menschen überlebenswichtig war.

In den Kirchen gibt es spezielle Gottesdienste, bei denen der Altar oft mit frischem Obst, Gemüse und Getreide dekoriert wird. In den Schulen wird das Fest mit typisch britischen Humor gefeiert: Kinder bringen allerlei seltsam geformtes Gemüse mit – von Zucchini, die wie Monster aussehen, bis hin zu schrumpeligen, schiefen Rüben. Alles wird in den Gemeinden gesammelt und an Bedürftige gespendet. Ein echter Herzerwärmer in der kalten Jahreszeit!

Auch die uralte Tradition der Kornpuppen darf nicht fehlen. Diese werden aus Weizenhalmen gefertigt und symbolisieren Fruchtbarkeit und Wohlstand. Zugegeben, auch diese erinnern gelegentlich an Nachbars Vogelscheuche, aber das macht den Charme aus. Ein bisschen krumm und schief gehört in Großbritannien dazu!

Bonfire Celebrations: Zusammenkommen am lodernden Feuer

Neben der Guy Fawkes Night gibt es in ganz Großbritannien während des Herbstes zahlreiche Bonfire Celebrations, bei denen die Menschen um lodernde Lagerfeuer herum zusammenkommen. Diese Feiern sind der perfekte Anlass, um sich aufzuwärmen und ein paar Geschichten zu erzählen. Besonders in ländlichen Gegenden Englands und Schottlands haben die Bonfires eine lange Tradition und sind häufig mit lokalen Bräuchen verbunden.

In einigen Regionen gibt es besonders witzige Rituale, wie das Herumrollen von brennenden Fässern oder das Tragen von Feuerbällen. Diese Bräuche sind nicht nur ein Spektakel für die Zuschauer, sondern auch eine echte Herausforderung für die Teilnehmer.

Der britische Herbst ist also alles andere als grau und langweilig! Mit einer Mischung aus historischen Traditionen, herzerwärmenden Bräuchen und den gemeinsamen Bonfire Celebrations wird der Herbst in Großbritannien zu einem lebhaften und fröhlichen Erlebnis. Egal, ob man beim Feuerwerk den Atem anhält, in ein gruseliges Kostüm schlüpft oder beim Erntedankfest die schrulligste Zucchini bewundert – die Briten wissen, wie man die dunklen Tage mit „Love, Light and Laughter” füllt.

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