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Die feine englische Art

Englische Weihnachtstraditionen

Ein hängerder Mistelzweig

Lieben Sie Weihnachten mit all seinen Bräuchen und Ritualen? Dann sind Sie in England bestens aufgehoben. In kaum einem anderen Land zelebriert man sowohl das Weihnachtsfest als auch die Vorweihnachtszeit aufwendiger und pompöser. Bereits im Sommer werden Weihnachtsfeiern in den Betrieben geplant und dafür Tische reserviert. Spontaner Restaurantbesuch im Advent? Keine Chance! Weihnachtskarten können gar nicht auffällig genug sein. Ob zum Ausklappen, mit Glitzerstaub oder mit historischen Motiven – Hauptsache, die Karten stechen sofort ins Auge!

Schon gewusst? Die erste Weihnachtskarte wurde 1843 in London gedruckt. Auch die königliche Familie verschickt jedes Jahr Weihnachtskarten. Die Empfänger schmücken mit den weihnachtlichen Grüßen ihren Kaminsims oder hängen sie an Girlanden im Zimmer auf.

Auch im Dekorieren sind die Engländer wahre Meister. Je bunter und schriller, desto besser. An den Christmas Lights – der Weihnachtsbeleuchtung – wird ebenfalls nicht gespart. Besonders berühmt für ihr Lichterspektakel ist die Oxford Street in London. Hier werden jedes Jahr die Christmas Lights mit großem Tamtam eingeschaltet.

Mistelzweigromantik

Mit dem immergrünen Mistelzweig verknüpfen die Engländer einen besonders romantischen Weihnachtsbrauch. In der Vorweihnachtszeit werden die Zweige über Zimmertüren aufgehängt. Wer auf der Türschwelle stehen bleibt, darf auf einen Kuss hoffen. Seit Jahrhunderten spielt die Mistel eine wichtige Rolle im Brauchtum der Engländer. So verwendeten schon die keltischen Druiden die Pflanze zur Herstellung von Heilmitteln und Fruchtbarkeitstränken. Im Mittelalter hingegen sollte der Mistelzweig im Haus böse Geister vertreiben. Man sagt dem Immergrün magische Kräfte nach, die Glück bringen sollen.

Carol Singer

Einer der ältesten Bräuche aus England ist das Carol Singing. Bereits im Mittelalter zogen Musikanten durch das Land und spielten Weihnachtslieder. Heutzutage treffen sich Laienchöre auf den Straßen oder gehen von Tür zu Tür, um gemeinsam zu singen und dabei Spenden für wohltätige Zwecke zu sammeln. Bekannte Carols sind beispielsweise „We wish you a merry christmas“ und „O come all ye faithful“.

Proviant für den Weihnachtsmann

Heiligabend ist die Zeit der Vorbereitung. Jetzt heißt es, den Weihnachtsmann bei Laune zu halten. Denn er kommt in der Nacht durch den Kamin und steckt Geschenke in die Strümpfe, die die Kinder an ihren Bettpfosten aufgehängt haben. Traditionell wird nicht nur der Weihnachtsmann kulinarisch versorgt, sondern auch die Rentiere. Es gibt Fleischpasteten und Sherry für Father Christmas und Kekse und Karotten für seine vierbeinigen Helfer.

Christmas Day - das große Fest

Das Weihnachtsfest wird in England am 25. Dezember als buntes und fröhliches Familienfest gefeiert. Darum hat der englische Adventskalender auch 25 Türchen. Die Kinder dürfen am Morgen ihre Geschenke auspacken, die der Weihnachtsmann in der Nacht gebracht hat. Am Nachmittag schauen die Engländer traditionell die zehnminütige Weihnachtsansprache des Königs, die im TV übertragen wird: The Kings´s Speech. Diese Tradition besteht bereits seit 1932, als George der V. eine von Rudyard Kipling verfasste Rede live im Radio hielt. Queen Elizabeth sorgte schließlich im Jahr 1957 dafür, dass Fernsehübertragungen stattfanden. Nach der Ansprache des Monarchen findet im Kreis der Familie das große Weihnachtsessen statt. In vielen Familien gibt es gefüllten Truthahn, der häufig „Gregor“ genannt wird und dazu einen englischen Pudding – Christmas Pudding oder auch Plum Pudding.

Ein wesentlicher Bestandteil des Christmas Dinner sind Knallbonbons. Die Christmas Cracker werden vor oder während dem Essen gezündet. Dabei ziehen zwei Personen daran, bis der Cracker mit einem Knall explodiert und auseinanderbricht. Er enthält zumeist eine Papierkrone, einen Weihnachtswitz und ein kleines Geschenk.

Boxing Day

Übersetzt handelt es sich hierbei um den „Geschenkschachtel-Tag“ am 26. Dezember. Traditionell erhielten die Angestellten an diesem Tag von ihrem Arbeitgeber ein kleines Geschenk. Fällt der Boxing Day auf ein Wochenende, so gilt der folgende Werktag als Feiertag. Heutzutage verbinden die meisten Menschen mit diesem Begriff einen verkaufsoffenen Feiertag, an dem man auf Schnäppchenjagd gehen kann, ähnlich wie am Black Friday. Es handelt sich um den umsatzstärksten Tag des Jahres. Aufgrund des Andrangs in den Geschäften weiten viele Ladeninhaber den Boxing Day auf eine ganze Woche aus. Bekannt ist der 26. Dezember auch für Sport, denn auf der Insel wird am 2. Weihnachtstag traditionell Fußball gespielt.

Weihnachten in England: Hier darf es von allem etwas mehr sein! Wenn Sie ein Fan von Weihnachten und seinen Bräuchen sind, sollten Sie in der Weihnachtszeit einmal nach England reisen und sich von der Magie dort verzaubern lassen.

 

 

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