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Von Eisbaden bis Spazierengehen: Wie die Briten den Januar feiern

Von Eisbaden bis Spazierengehen: Wie die Briten den Januar feiern

Es gibt diese Momente, in denen man sich als Zugereister in Großbritannien fragt, ob man versehentlich in einem Monty-Python-Sketch gelandet ist. Zum Beispiel, wenn eine Gruppe wild entschlossener Briten im Januar in die Nordsee stürmt – nur in Badeanzügen und Mütze bekleidet und mit einem Lächeln, das irgendwo zwischen Genie und Wahnsinn pendelt. Willkommen beim britischen Winterirrsinn!

Denn während andere Nationen den Januar dazu nutzen, sich unter Decken zu verkriechen und sich mit Netflix und Keksen auf den Frühling vorzubereiten, strotzen die Briten der Kälte mit einer Mischung aus stoischer Tapferkeit, schrägem Humor und – natürlich – einer Tasse Tee. Hier ein Überblick über die besten britischen Wintertraditionen, bei denen einem schon vom Zuschauen kalt wird.

Eisbaden: Die frostige Mutprobe der Nation

Man könnte meinen, dass das Eisbaden eine moderne Erfindung von Gesundheitsgurus ist, die sich mit kalten Duschen und Atemtechniken fit halten wollen. Nicht in Großbritannien. Dort gehört das „Cold Water Swimming“ seit Jahrhunderten zur Folklore – vor allem im Januar, wenn das Wasser garantiert so kalt ist, dass einem schon beim Gedanken daran die Füße abfrieren.

„It’s refreshing!“ behaupten die Briten. Eine Untertreibung, die ihresgleichen sucht. In Wahrheit fühlt es sich vermutlich eher so an, als würde man von einem Eisblock umarmt. Doch wer im Januar in Brighton, Belfast oder an irgendeinem schottischen Loch vorbeikommt, wird garantiert auf eine fröhliche Truppe stoßen, die mit roten Wangen aus dem Wasser steigt – und dabei aussieht, als hätten sie gerade die Welt gerettet.

Ob das gesund ist? Bestimmt. Ob es Spaß macht? Darüber lässt sich streiten. Aber eines ist sicher: Es ist sehr britisch.

Der Spaziergang: Ein britisches Heilmittel für alles

Wenn es eine Aktivität gibt, die die Briten wirklich lieben, dann ist es der „Walk“. Dabei spielt das Wetter keine Rolle. Regen, Wind, Schnee? Egal. Wachsjacke und Wellies an und let’s go.

Besonders beliebt sind Winterspaziergänge an der Küste oder durch die Weiten der britischen Landschaft. Spazierengehen ist in Großbritannien mehr als nur Bewegung. Es ist Therapie, Meditation und Smalltalk-Gelegenheit in einem. Vor allem im Januar, wenn die Feiertagsstimmung verflogen ist und der Alltag wieder anklopft, ist ein Spaziergang das Mittel der Wahl gegen den Winterblues.

Wassail-Feste: Wenn Bäume besungen werden

Ja, Sie haben richtig gelesen: In einigen Teilen Englands, vor allem in Somerset und Devon, wird im Januar den Apfelbäumen vorgesungen. Der Brauch nennt sich „Wassailing“ und geht auf heidnische Traditionen zurück. Das Wort „Wassail“ stammt aus dem Altenglischen Ausdruck „waes hael“, was so viel bedeutet wie „sei gesund“ oder „bleib wohlauf“. Historisch gesehen war es sowohl ein Trinkspruch auf die Gesundheit als auch eine frühe Form des Singens von Segensliedern, bei der man Apfelbäume segnete, um eine reiche Ernte sicherzustellen. Dabei zieht eine Gruppe von Menschen – oft verkleidet als seltsame Mischwesen aus Vogelscheuchen und Hofnarren – durch die Obstgärten und besingt die Bäume.

Natürlich wird dabei auch eine Mischung aus heißem Apfelwein und Gewürzen, der sogenannte Wassail, getrunken. Es ist eine bizarre, aber irgendwie auch charmante Tradition, die den Briten den Januar versüßt.

Plough Monday: Zurück an die Arbeit – aber mit Stil

Der erste Montag nach dem Dreikönigstag wird in einigen Teilen Großbritanniens als „Plough Monday“ gefeiert. Dabei ziehen Männer mit einem Pflug durch die Dörfer, oft begleitet von Musikern und Tänzern. Das Ganze symbolisiert den Beginn des landwirtschaftlichen Jahres.

Während der Pflug früher tatsächlich von einem Feld zum anderen gezogen wurde, ist es heute eher ein Grund, sich zu verkleiden, zu tanzen und ein kleines Dorffest zu veranstalten.

Vogelbeobachtung: Der stille Zeitvertreib

Wenn die Briten im Januar nicht gerade im eiskalten Wasser planschen oder durch den Matsch stapfen, dann stehen sie vermutlich irgendwo im Grünen mit einem Fernglas in der Hand. Vogelbeobachtung, auch bekannt als „Birdwatching“, gehört zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten im Vereinigten Königreich.

Der Januar ist dabei eine besonders spannende Zeit, weil viele Zugvögel aus Skandinavien und Russland ihren Winterurlaub in Großbritannien verbringen. Und natürlich gibt es auch einen Wettbewerb. Jedes Jahr ruft die Royal Society for the Protection of Birds (RSPB) zum „Big Garden Birdwatch“ auf, bei dem Millionen von Briten Vögel zählen und melden.

Was auf den ersten Blick nach einer ruhigen Beschäftigung klingt, wird von den Briten mit derselben Ernsthaftigkeit betrieben wie ein Cricket-Match. Die Ergebnisse werden dann leidenschaftlich diskutiert – vorzugsweise bei einer heißen Tasse Tee.

Kälte? Na und!

Während viele Menschen im Januar dazu neigen, sich einzuigeln, trotzen die Briten dem Winter mit einer Mischung aus Tradition, Humor und einer ordentlichen Portion Verrücktheit. Egal ob beim Eisbaden, beim Spazierengehen oder beim Besingen von Apfelbäumen – die Botschaft ist klar: Das Wetter mag grau sein, aber das Leben muss es nicht sein.

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